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Coronavirus Mehr Strombedarf im Homeoffice?

Während der Corona-Pandemie ist der Stromvebrauch in Schönebeck insgesamt gesunken.

Von Paul Schulz 06.05.2020, 01:01

Schönebeck l In Zeiten der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen mussten sich die Menschen – wohl oder übel – mehr in den eigenen vier Wänden aufhalten als normalerweise. Das wird sich auch im Stromverbrauch der Privathaushalte widerspiegeln. Denn: Ob arbeiten im Homeoffice oder selbst Essen zubereiten und kochen anstelle eines Kantinen- oder Restaurantbesuchs – das sorgt für einen höheren Energieverbrauch.

In Schönebeck ist der Stromverbrauch insgesamt aber derzeit eher geringer als sonst, verrät Julia Teige, Bereichsleiterin Vertrieb bei den Stadtwerken Schönebeck (SWS). „Der eventuelle private Mehrverbrauch ist im Vergleich zur Reduzierung einiger Großkunden, die momentan geschlossen oder ihre Produktion auf Kurzarbeit heruntergefahren haben, nicht spürbar“, erklärt Teige.

Darüber hinaus wird bei den Stadtwerken täglich die benötigte Gesamtenergie im Netzgebiet Schönebeck für den Folgetag prognostiziert. Dabei werden nicht einzeln Privat-, Gewerbe- und Industriekunden unterteilt. Rückschlüsse, welche Kundengruppe während der Pandemie wie viel Strom verbraucht hat, lassen sich also erst später ziehen, da die Verbräuche bei Privat- und Gewerbekunden nur jährlich abgelesen werden, so Julia Teige.

Auf die Stadtwerke selbst wirke sich die derzeitige Lage eher wenig aus, teilt Teige mit. Es gebe keine besonderen Umstellungen oder Mehraufwände bei der Arbeit. Sie stellt aber fest: „Im täglichen Geschäftsbetrieb merken wir aktuell – trotz Schließung unseres Kundencenters – eine etwas gesunkene Anzahl von Kundenanrufen. Zählerwechsel in den Wohnungen und Häusern der Kunden haben wir auf ein absolutes Minimum heruntergefahren, um sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Kunden zu schützen. In den privaten Häusern und Wohnungen werden derzeit nur dringend notwendige Arbeiten erledigt.“

Die Arbeit im Homeoffice dürfte aber nur in geringen Mengen dazu beitragen, dass der Energieverbrauch nach oben klettert. Laut dem Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wirken sich Videokonferenzen oder die Arbeit am heimischen Computer nicht so sehr auf den Verbrauch aus wie Prozesswärmegeräte – also Bügeleisen, Trockner, Herd, Ofen, Toaster und Co. Letztere machen etwas über 30 Prozent des Stromverbrauchs in den Privathaushalten aus. Der Anteil der Informations- und Kommunikationstechnik – zu dem Computer und Telefone zählen – liegt hingegen bei rund 17 Prozent. Ein paar Tipps zum Stromsparen im Homeoffice gibt es im Infokasten.