Deichsanierung Warten auf Schöpfwerk

Auf Gottesgnaden wird derzeit ein rund 430 Meter langer Deichabschnitt saniert. Das Schöpfwerk geht im kommenden Frühjahr in Betrieb.

Von Andreas Pinkert 16.12.2016, 00:01

Gottesgnaden l So ganz zufrieden mit dem Baufortschritt auf Gottesgnaden ist Ronald Günther nicht. Der Flussbereichsleiter beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) will bei der bauausführenden Firma etwas aufs Tempo drücken. Seit dem Frühjahr sind bei der Verstärkung und Erhöhung des Deichabschnitts hunderte Kubikmeter Erde bewegt worden. „Der Deichkontrollweg sowie der Deichverteidigungsweg fehlen allerdings noch“, sagt Günther. Doch bereits jetzt verfüge das Bauwerk über eine höhere Schutzfunktion im Vergleich zum alten Deich. „Im Falle eines Hochwassers während der Bauarbeiten gibt es zuvor festgelegte Schutzmechanismen. Gefahr besteht zu keiner Zeit“, gibt Günther Entwarnung. Das bisherige Schöpfwerk, das im Ernstfall schnell an seine Kapazitätsgrenze gelangte, halte solange den Betrieb aufrecht, bis sein leistungsstärkerer Nachfolger den Betrieb aufnimmt.

Die Anlage soll im Ernstfall bis zu einen Kubikmeter pro Sekunde an Pumpleistung aufbringen. Sollte Gottesgnaden dann vom öffentlichen Stromnetz getrennt werden, soll ein Notstromaggregat den Weiterbetrieb sicherstellen.

Mit Unterstützung des Bundes lässt das Land die Schäden des Hochwassers 2013 beseitigen. Neben dem eigentlichen Deich wird dabei das neue Schöpfwerk das Kernstück bilden. Für den Neubau wurden laut Ausschreibung bereits rund 150 Tonnen schweren und bis zu zwölf Meter lange Stahlspundwände in die Erde gerammt. Mehr als 200 Kubikmeter Beton sollen für die Wasser-Hebevorrichtung verarbeitet werden, das mit einer Holzkonstruktion für ein rund 40 Quadratmeter großes Flachdach versehen wird. „Vor Weihnachten passiert da aber nicht mehr viel“, meint Günther. Im kommenden Frühjahr soll es planmäßig den Betrieb aufnehmen.

Aktuell befinde man sich außerdem in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den nächsten Sanierungsbereich zwischen Fähre und Wasserkraftwerk. Dort soll am Ufer eine Wand aus Spundwänden zum Schutz vor einem neuen Saalehochwasser errichtet werden. Anschließend folgt der eigentliche Deichlückenschluss hinter der Hospitalkirche.