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Demografie Schönebeck schrumpft und altert

Der Anteil der Senioren in der Stadt Schönebeck wird von Jahr zu Jahr größe. Die Bürgeranzahl insgesamt sinkt hingegen.

Von Paul Schulz 11.06.2020, 01:01

Schönebeck l Der demografische Wandel ist auch in Schönebeck zu bemerken. Besonders dann, wenn man einen Blick auf die blanken Zahlen wirft. Mit dem Stand vom 30. Juni 2019 leben insgesamt 30.538 Menschen in Schönebeck, darunter 14.743 Männer und 15.795 Frauen. Das sind rund 1000 Bürger weniger als Ende 2013. Zum 31. Dezember 2013 gab es nämlich noch 31.582 Bürger in der Stadt. Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre ist die Stadt sogar um rund 3300 Bürger geschrumpft.

Die Ursachen dafür liegen vor allem in zwei Bereichen. Einerseits werden nämlich schlichtweg weniger Kinder geboren, als Menschen sterben. Und diese Entwicklung hält bereits seit vielen Jahren an. So wurden laut dem Landesamt für Statistik im Zeitraum von 2010 bis 2018 in Schönebeck 2136 Kinder geboren. Im gleichen Zeitraum sind jedoch 4497 Menschen gestorben. Allein aufgrund dieses Missverhältnisses schrumpfte die Zahl der Gesamtbevölkerung um 2361 Personen.

Darüber hinaus überwiegt der Anteil der Fortzüge gegenüber den Zuzügen nach Schönebeck – so verliert die Stadt also auch Einwohner, wenn auch längst nicht in so großem Ausmaß, wie durch das Verhältnis von Todesfällen und Geburten. Von 2010 bis 2018 sind insgesamt 10.878 Menschen nach Schönebeck gezogen. In dieser Zeitspanne haben aber 10.945 Menschen der Stadt den Rücken gekehrt. Insgesamt also 67 Schönebecker weniger. Parallel zu der schrumpfenden Bevölkerungsanzahl lässt sich noch eine weitere Entwicklung beobachten: Schönebeck wird immer älter. Genau genommen wächst der Anteil der Senioren (Menschen ab 65 Jahren) seit den 90er Jahren beständig an. Lag der Anteil der älteren Bürger im Jahr 1990 noch bei 14,22 Prozent, so hat sich dieser Wert mittlerweile mehr als verdoppelt. Mit Stand 31. Dezember 2018 sind nämlich 29,56 Prozent der Schönebecker Bürger Senioren.

Auch anhand des Altersdurchschnitts wird deutlich, dass die Stadt altert. 2008 lag der Altersdurchschnitt bei 46,58 Jahren. Zehn Jahre später – 2018 – ist der Durschnittsbürger der Stadt schon 48,74 Jahre alt.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen (19 Jahre und jünger) in der Stadt ist insgesamt betrachtet zwar gesunken, schwankt aber auch mehr. So waren im Jahr 1990 23,53 Prozent der Einwohner – also fast ein Viertel – Kinder und Jugendliche. Dieser Anteil verringerte sich jedoch stetig bis auf 13,47 Prozent im Jahr 2010. Seit dem ist die Entwicklung wieder umgekehrt, und es werden wieder mehr junge Menschen in der Stadt gezählt. So lag ihr Anteil im Jahr 2015 schon wieder bei 15,18 Prozent und im Jahr 2018 sogar bei 16,22 Prozent.

Einige dieser Entwicklungen sind natürlich nicht nur auf Schönebeck beschränkt. So wird beispielsweise die gesamte Bundesrepublik im Schnitt immer älter, wie sich auf verschiedenen Statistiken des Statistischen Bundesamtes nachlesen lässt. Im Gegensatz zur Stadt Schönebeck wächst jedoch die Gesamtzahl der Bundesbürger an. Aktuell leben laut dem Bundesamt für Statistik rund 83 Millionen Menschen in Deutschland. Fünf Jahre zuvor waren es noch rund 80,7 Millionen. Das liegt vor allem am positiven Wanderungssaldo, denn es ziehen mehr Menschen nach Deutschland, als es Bürger gibt, die auswandern.