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Dia-Vortrag Mehr Sitzgelegenheiten für die Zarin

Ein Diavortrag über Zarin Katharina die Große wurde in Eggersdorf gehalten.Zzudem wurde zudem aus „Geschichten zur Weihnachtszeit“ gelesen.

Von Klaus-Dieter Schmidt 17.11.2015, 23:01

Eggersdorf l Die Mitglieder des Eggersdorfer Kultur- und Heimatvereins hatten das Ehepaar Krenzke aus Magdeburg eingeladen. Auf dem Programm stand ein Diavortrag über die Zarin Katharina die Große und eine Buchvorstellung. Doch schon zu Beginn der Veranstaltung mussten die Heimatfreunde noch eilig Sitzgelegenheiten herbeischaffen, denn mit so einem Besucherandrang haben sie nicht gerechnet.

Dann war es soweit und im vollbesetzten Raum begann Hans-Joachim Krenzke mit den Worten: „Wir wollen jetzt gemeinsam eine kleine Tour unternehmen und die Wirkungsstätten der großen Zarin näher betrachten.“ Als Ausgangspunkt wählte er das Schloss in Zerbst. Hier beginnt 1744 die 1500 Kilometer lange Reise der unbekannten Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst.

Nach sechswöchiger strapaziöser Kutschenfahrt erreichte sie Sankt Petersburg, wo sie 1745 mit Zar Peter III. verheiratet wurde und später als russische Zarin, Katharina die Große, in die Annalen der Weltgeschichte Einzug gehalten hat. Der Referent lud nun die Anwesenden zu einem Rundgang in die Residenzstadt der Zarin, Sankt Petersburg, ein. Anhand von ihm selbstgestalteter Dias erläuterte er anschaulich und interessant die Lebensstationen von Katharina II. Sein Rundgang beginnt an der Admiralität, führt zum Winterpalast mit der Eremitage und geht über die Peter-Pauls-Festung zur Isaaks-Kathedrale und zum Smolny. Wunderschöne Paläste, Parkanlagen, Stätten der Weltliteratur, der Musik und des Glaubens zeigten seine Dias, die er auch gekonnt mit geschichtlichem Wissen dokumentierte.

Ein Lächeln rang Krenzke den Anwesenden ab, als er ein Dia mit einem Denkmal von Katharina II. zeigte, auf dem unterhalb von ihr all ihre zahlreichen Liebhaber in voller Lebensgröße dargestellt waren. Ja, um das Liebesleben der Regentin ranken sich viele Legenden.

Als abschließendes Bild zeigte er ein Panorama von Petersburg in den hellen Nächten, eine Besonderheit dieser Stadt, denn in dieser Zeit geht die Sonne dort nicht unter. Dieses Dia vermittelte schon etwas weihnachtliche Stimmung. Und damit war auch die Überleitung zum zweiten Teil der Abendveranstaltung gegeben.

Jetzt nahm Regina Krenzke ihre erste Buchvorstellung vor: „Geschichten zur Weihnachtszeit“

In einem kleinen Büchlein hat sie 38 Geschichten und Gedichte aus vergangener Zeit nicht nur gesammelt, sondern auch mit eigenen Worten umgeschrieben, damit sie in unserer heutigen Sprache für jedermann verständlich sind. Rhetorisch gekonnt las sie nun zwei aus ihrer „Liebhaberausgabe“ (Buch erscheint nicht im Buchhandel) vor, erntete viel Beifall und kam der Aufforderung nach Zugabe sofort nach. Die Geschichte vom Zaunkönig kam bei den Anwesenden besonders gut an. Da unser kleinster Vogel auch im Winter singt, wird er oft als Schneekönig bezeichnet.

Viele Besucher freuten sich im Anschluss auch sprichwörtlich wie ein Schneekönig, als sie das grüne Büchlein mit Widmung von Regina Krenzke erworben haben.

Heimatvereinvorsitzender Ronald Lindemann dankte abschließend dem Ehepaar Krenzke für ihre Ausführungen. Der freie Publizist Hans-Joachim Krenzke war als Referent bereits zu unterschiedlichen Themen Gast beim ortsansässigen Heimatverein. Weiterhin bedankte er sich beim Förderverein der Schriftsteller in Sachsen Anhalt, bei der Vorsitzenden Erika Richter vom Bibliotheksverein des Salzlandkreises und ihrem Stellvertreter Dieter Kohle für die Unterstützung, sowie beim Organisator der Veranstaltung, Werner Rockmann.