1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Motorisierte Bürgermeister

Dienstwagen Motorisierte Bürgermeister

BMW, Opel, Mercedes, VW - die Bürgermeister im Salzlandkreis sind überwiegend mit deutschen Autos unterwegs.

Von Paul Schulz 05.08.2020, 08:43

Schönebeck/Staßfurt l Vom kompakten Opel Astra über den recht geräumigen Seat Ateca (SUV) bis hin zur Mercedes-Benz-Limousine – die Palette der Dienstwagen der Bürgermeister im Salzlandkreis ist abwechslungsreich. Und auch, wie der Wagen genutzt wird und welche Ansprüche an ihn gestellt werden, ist verschieden.

In der Gemeinde stehen Bürgermeister Bernd Nimmich (SPD) zwei Wagen für dienstliche Fahrten zur Verfügung. Und auch die anderen Mitarbeiter der Verwaltung können die zwei Autos nutzen. Konkret handelt es sich um einen VW T-Roc (Benziner) und einen Golf. Letzterer wird aber in den nächsten Tagen durch einen E-Golf ersetzt. „Die Haltung dieses Fahrzeugs wird zusätzlich von einem Energieversorger unterstützt“, informiert Nimmich. Und die Vorbereitungen, vor allem die Installation einer Ladestation, sind bereits erfüllt. „Wir wollen das mit der E-Mobilität einfach mal testen. Wir fahren hier in der Gegend überwiegend Kurzstrecken und haben keine Tankstelle in der unmittelbaren Umgebung, daher könnte ein E-Auto genau das Richtige sein“, erklärt Bauamtsleiter Ronald Funke, in dessen Zuständigkeit die Dienstwagen fallen.

Positive Erfahrungen mit E-Autos hat man bereits in Calbe sammeln können, teilt Isabel Jaekel, Fachbereichsleiterin Finanzen und Soziales, mit. Das Fahrzeug wird täglich von den Mitarbeitern genutzt, sagt sie. Und wie praktisch: Eine Ladestation befindet sich direkt vor dem Rathaus. Dem Calbenser Bürgermeister Sven Hause (parteilos) steht vorrangig aber ein Opel Astra (Benziner), Baujahr 2017, zur Verfügung – aber nur für dienstliche Fahrten. In Zukunft sei auch ein E-Auto eine Alternative.

Doch worauf wurde bei der Auswahl des aktuellen Wagens Wert gelegt? „Kriterien bei der Auswahl waren einzig und allein die unmittelbaren monatlichen Kosten – also Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Grundsätzlich sollte ein Kleinwagen beschafft werden, der mehrere Personen befördern kann. Der Opel Astra entsprach seinerzeit und auch heute diesen Vorgaben“, begründet Jaekel. Bei einer Laufzeit von 36 Monaten zahlt die Stadt 168,38 Euro monatlich.

Bernburg: Mehr als doppelt so viel kostet der Dienstwagen von Oberbürgermeisters Henry Schütze (CDU). Die Leasingrate für seine E 200-Limousine von Mercedes-Benz (Benziner), Baujahr 2019, beträgt 433,19 Euro im Monat. Das Fahrzeug ist für ein Jahr geleast, informiert Stadtsprecher Wolfgang Knopf. Zu den Auswahlkriterien teilt Knopf mit: „Es muss den dienstlichen Belangen bei der Nutzung genügen. Die Ausstattung, Leistung und die Leasingrate sind dafür mit ausschlaggebend.“ Zudem darf der Oberbürgermeister den Wagen auch privat nutzen.

Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) ist mit einem Audi A6 (Benziner), Baujahr 2020, unterwegs – ausschließlich dienstlich. „Das Fahrzeug ist mit einer Laufzeit von 36 Monaten und einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern geleast. Leasingvertrag und Lieferung des Dienstwagens des Oberbürgermeisters werden öffentlich ausgeschrieben. Dafür erstellt die Stadt Staßfurt eine Leistungsbeschreibung. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag“, informiert Julia Föckler aus dem Büro des Oberbürgermeisters. Laut Föckler waren unter anderem Automatikgetriebe, Start-Stopp-Funktion, ESP, Zentralverriegelung, Klimaautomatik, Tempomat, Sitzheizung und Standheizung an den Wagen gestellte Kriterien. Ein E-Auto sei keine Alternative, so Föckler, da es nicht die „nötige Flexibilität“ biete.

Bürgermeister Torsten Reinharz (parteilos) darf einen geleasten Seat Ateca privat und dienstlich nutzen. Den Mitarbeitern der Stadtverwaltung steht der Wagen nicht zur Verfügung, teilt Sebastian Plaschnick, Sachgebietsleiter Gebäudemanagement, mit. Details zu den Leasingkonditionen nennt Plaschnick nicht.

Noch karger fällt die Antwort aus Aschersleben aus. Dass Bürgermeister Andreas Michelmann einen BMW fährt, ist die einzige Info, die Pressesprecherin Judith Kadow übermittelt.

Keine eigenen Dienstwagen haben Michael Stöhr (UWGE), Verbandsgemeindebürgermeister der Egelner Mulde, und Hecklingens Bürgermeister Uwe Epperlein (WGH). Jedoch können beide bei Bedarf die Wagen der Verwaltung nutzen.

In der Egelner Mulde sind das zwei VW Polo und ein VW Golf Variant. „Im nächsten Jahr wird einer der beiden Polos durch ein reines E-Auto, einen VW e-up!, ersetzt“, so Stöhr.

In Hecklingen sind Epperlein und die Verwaltungsmitarbeiter mit Skoda Yeti und ein Ford Kuga unterwegs. „Nach Ablauf der Leasingverträge wäre auch ein E-Auto denkbar, aber das muss überdacht werden, wenn es soweit ist“, sagt Uwe Epperlein.

Könnern: Auch Bürgermeister Mario Braumann (parteilos) kann die Autos der Verwaltung nutzen. Ein Skoda Roomster und ein Honda Jazz stehen zur Verfügung. Im Gegensatz zu den anderen Städten und Gemeinden handelt es sich um gekaufte Gebrauchtwagen und nicht um Leasingfahrzeuge. E-Autos sind vorerst kein Thema, so Braumann. Ganz ähnlich fallen die Antworten von Heidrun Meyer (parteilos), Bürgermeisterin der Stadt Seeland, aus. Sie und die Mitarbeiter der Verwaltung können für dienstliche Fahren einen elf Jahre alten Skoda Fabia oder einen Golf, Baujahr 2015, nutzen. Die Autos wurden gekauft, sagt Meyer.

Die höchste Laufleistung bewältigt wohl der Dienstwagen von Landrat Markus Bauer (SPD). Rund 50 000 Kilometer fährt dieser jährlich. Dabei nimmt Bauer in einem Audi A6 (Diesel), Baujahr 2019, Platz. Laut Kreissprecher Marko Jeschor kann der Landrat den Mild-Hybid-Audi auch privat nutzen.

Mit Blick auf die Ladeinfrastruktur sowie die Reichweite von aktuellen Elektro-Fahrzeugen würden diese aktuell noch keine Alternative darstellen, so der Kreissprecher. Man beobachte aber den Markt auf weitere Fortschritte.

Die Stadt Schönebeck, die Verbandsgemeinde Saale-Wipper und die Stadt Nienburg schafften es nicht, innerhalb einer Woche auf die Volksstimme-Anfrage zu antworten.