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Einkaufen Verkaufsoffener Sonntag zum Weihnachtsmarkt

Die Schönebecker Händer dürfen ihre Geschäfte am zweiten Advent öffnen. Aber nur in der Innenstadt.

Von Jan Iven 12.11.2019, 02:03

Schönebeck l Wer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke beisammen hat, kann zum Weihnachtsmarkt in Schönebeck diesem Jahr auch am Sonntag in der Innenstadt einkaufen. Die Stadt Schönebeck hat für dieses Jahr einen verkaufsoffenen Sonntag zum Budenzauber am zweiten Advent beantragt und genehmigt bekommen. Das teilte Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) bei der jüngsten Stadtratssitzung mit. Allerdings mit einer erheblichen Einschränkung: Tatsächlich dürfen am Sonntag, 8. Dezember, ausschließlich die Geschäfte in unmittelbarer Nähe des Schönebeck Marktplatzes öffnen.

Hintergrund: Die Stadtverwaltung wollte den verkaufsoffenen Sonntag möglichst rechtssicher planen. Und laut einem Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichtes darf das Sonntagsöffnungsverbot nur ausnahmsweise zu besonderen Veranstaltungen wie eben Weihnachtsmärkten ausgesetzt werden. Allerdings eben nur im unmittelbaren räumlichen Umfeld.

Bei den Händlern in der Innenstadt kommt die Neuerung zum Weihnachtsmarkt erwartungsgemäß gut an. „Der Advent ist ein wichtiges Geschäft für uns. Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir am Sonntag zum Weihnachtsmarkt öffnen können“, sagte Jenny Himmelreich, die zwei Modeläden in der Innenstadt am Markt und am Salztor betreibt. Die Kunden würden durchaus auch Weihnachtsgeschenke in ihren Läden kaufen. „Ich hatte bei der Stadtverwaltung immer wieder nach einen verkaufsoffenen Sonntag nachgefragt. Es ist sehr schön, dass das jetzt geklappt hat“, sagte Himmelreich.

„Es ist aber auch dringend notwendig, dass etwas zur Belebung der Innenstadt getan wird“, sagte sie. Einige Geschäfte hätten in den vergangenen Monaten bereits geschlossen. So hat etwa Birgit Grunert ihr Geschäft für Herrenmoden am Salztor in diesem Jahr aufgegeben, als sie in Rente gegangen war. Ein Nachfolger konnte nicht gefunden werden. Händlerin Jenny Himmelreich befürchtet, dass noch weitere Geschäfte dauerhaft schließen könnten, wenn die Inhaber aus Altersgründen aufhören werden.

Positiv bewertet auch Händler Peter Volz vom Modegeschäft Volz und Volz die Öffnung der Läden zum Sonntag. „Ich möchte eigentlich auch mitmachen. Allerdings, weiß ich nicht, ob die Regelung auch für mein Geschäft im Breiteweg gilt“, sagte Peter Volz. Eine allgemeine Anfrage der Volksstimme zum verkaufsoffenen Sonntag beantwortete die Stadt am Montag zunächst nicht, um diese Frage zu klären.

„Ich unterstütze natürlich alles, was die Innenstadt belebt“, sagte Ramona Krebs. Daher werde sie ihre Geschäft auch am Sonntag öffnen. Die Kunden würden gerade am Wochenende gern bummeln und hätten dann auch mehr Zeit. Zudem wird Ramona Krebs den Tag sogar für eine interne Veranstaltung nutzen.

Auch Elke Kromnik vom Haus der Geschenke am Markt freut sich über den verkaufsoffenen Sonntag. „Offiziell wurden wir zwar noch nicht informiert. Aber ich habe schon davon gehört und finde das sehr gut“, sagte sie. Wobei sie die Erfahrung gemacht hat, dass viele Leute ihre Weihnachtsdekoration schon gekauft haben. „Viele gute Sachen sind schon weg“, sagte Elke Kromnik.

Unterdessen sind die Vorbereitungen für den Schönebecker Weihnachtsmarkt im vollen Gange. „Der Markt wird dieses Jahr größer als im Vorjahr“, sagte Jens Kurth von der Schönebecker Veranstaltungsagentur Modus Vivendi, die den Markt organisiert. Auf einer Bühne soll es wieder Live-Musik und einen DJ geben. Der Schönebecker Weihnachtsmarkt soll nach Vorstellungen von Jens Kurth in Zukunft noch weiter wachsen. „Es wäre schon, von irgendwann ein Großteil des Marktes voll mit Buden wäre“, sagte der Veranstalter. Allerdings sei es schwierig, Schausteller für nur ein Wochenende für einen Markt zu gewinnen. Viele Budenbesitzer würden sich lieber an mehrwöchigen Weihnachtsmärkten beteiligen.

Mit die Regelung für einen verkaufsoffenen Sonntag ist auch der Marktorganisator Jens Kurth zufrieden. „Ich denke, dass Weihnachtsmarkt und Geschäfte gegenseitig davon profitieren“, sagte er.