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Englisch-Unterricht Eine Woche ausschließlich Fremdsprache

„English in Action“ gab es in dieser Woche am Schillergymnasium in Calbe. Dabei unterhalten sich die Schüler nur in englischer Sprache.

Von Thomas Höfs 27.06.2019, 01:01

Calbe l Wie lernt man am besten eine Fremdsprache? Durch sprechen, sagt Kathrin Nindel. Die Englischlehrerin am Schillergymnasium weiß aus jahrelanger Erfahrung, wovon sie spricht. Fremdsprachen sind Pflicht im Unterricht. Doch jeder Schüler bringt eine unterschiedliche Begabung dafür mit.

Englisch ist dabei die Fremdsprache, die die Schüler heute bereits in der Grundschule regelmäßig hören und lernen. Jahrelang beschäftigen sie sich mit der dem Deutschen verwandten Sprache. Kurz vor den Sommerferien 2019 erlebten 27 Schüler aus den drei neunten Klassen eine intensive Woche im Sprachunterricht.

„English in Action“ nennt sich das Programm, an dem sich die Schule nicht zum ersten Mal beteiligt. Die Schüler selbst konnten auswählen, ob sie dabei mitmachen, sagt Kathrin Nindel. Außerdem müssen die Teilnehmer einen Beitrag für die Teilnahme bezahlen.

So beschäftigen sich die jungen Frauen und Männer sechs Stunden lang täglich mit der Fremdsprache. Dazu besuchen eine Woche lang englische Gastlehrer das Haus. Alle Fragen im und um den Unterricht müssen die Schüler dabei in der Fremdsprache absolvieren, sagt die Lehrerin. „Deutsch verstehen die beiden nicht“, schmunzelt sie.

Die 30 Unterrichtsstunden bekommen ihrer Erfahrung nach den Schülern sehr gut. Nur durch viel Üben, weiß sie, können die Schüler, denen eine Fremdsprache nicht so liegt, ihre Leistungen leicht verbessern. Daneben baut der ungezwungene Unterricht auch manche Ängste bei Schülern ab.

Regelmäßig erlebe sie, dass Schüler, die an der Woche teilgenommen haben, im späteren Unterricht bessere Leistungen zeigen. Wie bei vielen anderen Dingen mache Übung hier den Meister, ist sie von dem Programm überzeugt.

Außerdem zeige der Einsatz der fremden Dozenten, wie wichtig es ist, eine Fremdsprache zu lernen. Vor allem in der kommenden Ferienzeit werden vielen Schüler ihre Fremdsprachenkenntnisse benötigen, wenn sie ins Ausland fahren. Denn fast überall verständigen sich die Menschen auf der Welt in der englischen Sprache. Nicht nur auf den britischen Inseln.

Im Unterricht mit den Dozenten ging es vor allem um die Lebensgewohnheiten im Vereinigten Königreich und viele andere wissenswerte Dinge. Nicht zuletzt durch die auf der Insel anhaltende Diskussion über einen Austritt aus der Europäischen Union schauen viele Bürger auf das Königreich.

Regelmäßig besuchen die Calbenser Englischlehrerinnen mit ihren Klassen die Insel, um dort hautnah Land und Leute zu erleben. Für die Schüler, sagt Kathrin Nindel, sei der direkte Kontakt zu Engländern immer wieder ein Erlebnis und fördere die Leistungen im Unterricht.

Dabei achten die Dozenten darauf, dass sie sich im Wortschatz der neunten Klassen bewegen und formulieren entsprechend ihre Aufgaben. Dennoch kommt es schon mal vor, dass auch weniger bekannte Wörter fallen und der Dozent diese dann in der Fremdsprache für alle erklären muss.

Für die Zeit des Englischunterrichts sind die 27 Schüler vom normalen Unterrichtsalltag befreit worden. Wenige Tage vor Beginn der großen Ferien sei dies immer mal wieder möglich, ohne dass die Schüler in den einzelnen Fächern allzu viel verpassen oder versäumen.

Sprachen spielen im Schillergymnasium eine große Rolle. Vor allem die Englischlehrer versuchen, den Schulalltag abwechslungsreich zu gestalten. Im vergangenen Jahr kam eine englischsprachige Schauspieltruppe in das Haus, um im Wortschatzumfang der einzelnen Klassenstufen Stücke zu spielen. Spielerisch, so die Idee dahinter, sollen die Schüler hier die Sprache erleben und lernen. Anschließend kamen die Mädchen und Jungen mit den Schauspielern natürlich in der Fremdsprache ins Gespräch.

Der Fremdsprachenunterricht weckt bei den jungen Leuten daneben auch die Sehnsucht, andere Länder später zu erleben und mit den Eltern den Jahresurlaub dort zu verbringen.

Es mache die Schüler stolz, wenn sie sich im Ausland selbst verständigen, Fragen oder kleinere Probleme lösen können, weiß Kathrin Nindel und fördert die Sprachkompetenz ihrer Schüler mit verschiedenen Projekten in jedem Schuljahr. Auch im nächsten Jahr ist das wieder geplant.