1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Neue Brücken sind „otterfreundlich“

Ersatzbauwerke Neue Brücken sind „otterfreundlich“

Die beiden Ersatzbauwerke Landgraben- und Taubebrücke bei Groß Rosenburg sind am Donnerstag vom Auftraggeber Salzlandkreis abgenommen.

Von Thomas Linßner 27.04.2017, 19:27

Groß Rosenburg l „Wozu sind‘n die vielen Maschendrahtzäune gut, die rechts und links der Brücken stehen?“, klingelte vor ein paar Tagen ein Rosenburger bei der Volksstimme an. Und auch die Befestigungsart der Geländerstiele sei gut dazu geeignet, durch Salzlauge schnell durchzurosten, so der Mann.

Planer Andreas Marschner hat dazu zwei Antworten parat, von denen die erste kurios klingt: Der Zaun soll Fischotter hindern, über die Straße zu hüpfen. „Wir haben neben den Gräben auch eine Otter-Berme angebracht. Das ist quasi ein Fußweg für die Tiere.“ Doch damit nicht genug: Auftraggeber Ralf Felgenträger vom Salzlandkreis macht auf zwei gemauerte Steinhäufchen aufmerksam. „Daran können die Otter ihr Revier markieren“, lächelt Felgenträger. Man sieht dem Amtmann an, dass ihn diese Konstruktion etwas amüsiert. „Die Vorgabe war, alles so naturnah wie möglich zu gestalten“, springt ihm Andreas Marschner bei.

Christoph Jäger, Rosenburger Feuerwehrhaupt- und Waidmann, hat sein Jagdrevier an der Saalemündung. Zumindest dort bestätigt er die Anwesenheit der seltenen Tierart.

Was die Sache mit dem Geländerstiel betrifft, gibt Planer Marschner Entwarnung: Es müssen noch Restarbeiten erledigt werden.

Die Taube- und Landgrabenbrücke als Verbindung der Kreisstraße 1243 zwischen Groß Rosenburg und Breitenhagen wurden komplett erneuert.

Der Salzlandkreis als Baulastträger hatte für die Baumaßnahmen Mittel des Bundes beantragt. Für die Erneuerung wurden dem Kreis 595 750 Euro überwiesen. Die Förderung für die Beseitigung der Hochwasserschäden erfolgte in einhundertprozentiger Höhe. Die „Bemessungslebensdauer“ der Brücken soll nun 100 Jahre betragen.

Nachdem die Brücken Mitte Dezember (bis auf Restarbeiten) für den Verkehr frei gegeben wurden, müssen die Verkehrsteilnehmer seit vergangenem Montag erneut Umleitungen fahren. Die Kreisstraße wird voraussichtlich bis Mitte November voll gesperrt sein. Grund sind auch hier Hochwasserschadensbeseitigungen. Laut Planer Lutz Willkomm wird die Fahrbahn vollkommen abgetragen und 70 Zentimeter stark grundhaft neu aufgebaut.