Zeitungstanz im alten Kellerbecken

Barby l Da waren sie wieder los, die Mäuschen, Kätzchen, Piraten, Bat-„Männer“, Cowboys oder Polizisten.

Kurz vor den Winterferien feierten die Kinder der Barbyer „Grundschule am Prinzeßchen“ vier Tage lang Fasching.

Damit die oberste Schulaufsicht nach diesem Satz nicht in Schnappatmung verfällt, sei zur Beruhigung erklärt: Jeden Vormittag war je eine andere Klassenstufe an der Reihe. Was Montag mit den Jüngsten begann, endete am Donnerstag mit der 4. Klasse.

Als geeignete und gemütliche Party-Stätte hatten Lehrer und Kinder den „Teenclub“ der Arbeiterwohlfahrt auserwählt. So herrschten im Keller des Hauses der Begegnung - wo in den Oberstübchen die Stadtverwaltungsleute arbeiten - Jubel, Trubel, Heiterkeit. Und wo in den 1960er Jahren das Schulvolk im Kellerbecken Brustschwimmen übte, vergnügten sich dessen Enkel bei Sackhüpfen, Eierlauf, Stopptanz. Bei Letzterem geht es um Reaktion und Körperbeherrschung. Sobald die Musik anfängt zu spielen, dürfen alle Kinder tanzen. Verstummt sie schlagartig, müssen sie zur Salzsäule erstarren. Auch der Zeitungstanz ist gut für die Motorik.

Den kennen Sie, liebe Leser, nicht? Dabei werden - um der Wahrheit die Ehre zu geben - Volksstimme, Generalanzeiger und Co. mit Füßen getreten. Jedes Mitspieler-Paar erhält eine Doppelseite der Zeitung, auf die es sich stellt. Die Musik wird angeschaltet und die Paare tanzen dazu. Sie müssen jedoch aufpassen, dass keiner der beiden neben die Zeitung tritt. Sie ist sozusagen eine Insel und drum herum nur Wasser.

Stoppt die Musik, gehen beide kurz von der Zeitung herunter und falten sie zur Hälfte. Dann stellen sie sich wieder in Tanzposition auf und beim Weiterlaufen der Musik bewegen sich alle rhythmisch zu den Klängen. Bei jedem Musikstopp wird die Zeitung kleiner und das gemeinsame Tanzen schwieriger. Die Sieger der Spiele wurden mit kleinen Preisen belohnt.

Die Helfer um Teenclub-Leiterin Vanessa Krüger unterstützten das Drumherum des Grundschulfaschings, wofür ihnen Dank gebührt.