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Fest in Breitenhagen Pflaster für die Gemeinschaft

Auf dem Platz vor dem alten Dorfgemeinschaftshaus in Breitenhagen wird am Wochenende ein besonderes Fest gefeiert.

Von Thomas Linßner 17.08.2016, 16:10

Breitenhagen l Sonnabendnachmittag soll es auf dem Breitenhagener Sportplatz gemütlich werden. Dann werden Tisch und Bänke eingeweiht, die der Caritasverband des Bistums Magdeburg gesponsert hat. Seine Premiere soll dann auch ein schicker Schwenkgrill haben, den ebenfalls die Caritas spendierte. Zusammen wurden rund 4500 Euro bereit gestellt, die noch aus dem Flutspendentopf stammen. „Damit wollen wir unser Projekt vervollständigen und abschließen“, sagt Sandy Wojciechowski, die für die „Sozialräumliche Projektarbeit“ zuständig ist.

Was es damit auf sich hat? „Mit dem Ziel der Vereinbarkeit von Gemeinwohlbedürfnissen und unseres Auftrages, Bürgerinitiativen zur Hochwassernachsorge zu animieren, unterstützten wir den Bau einer Festwiese als kulturellen Identifikationspunkt für Breitenhagen“, erklärt Sandy Wojciechowski. Einfacher gesagt: Nach der Flutkatastrophe wurde ein Ort geschaffen, an dem sich die Dorfgemeinschaft zusammen findet und es sich gut gehen lassen kann.

Und gemeinsame Aktionen kann Breitenhagen gebrauchen, dessen Dorfgemeinschaft nach der Flut einen Knacks bekommen hatte.

Als erstes baute die Caritas einen Spielplatz neben den Sportplatz auf. Den Vorgänger neben der Feuerwehr hatte 2013 das Deichbruchwasser fortgespült.

Nun also der Festplatz mit Tisch und Bänken. Er befindet sich vor der alten Halle, die mal den Charakter eines Dorfgemeinschaftshauses hatte. Nach der Flut war sie so marode, dass sie in diesem Herbst abgerissen werden soll; 2017 tritt an deren Stelle ein Ersatzneubau. „Doch eine Sorge haben wir“, sagt Ortsbürgermeister Hans-Georg Buszkowiak. Die Stadt würde auch den Abriss der rot gepflasterten Freifläche zugunsten des Neubaus planen. „Da würden uns rund 1000 Quadratmeter befestigte Fläche verloren gehen, die erst nach dem Hochwasser von 2002 angelegt wurde“, erklärt Buszkowiak. Das sei auch aus Kostengründen nicht zu verstehen. „Laut Zeichnung soll hier Rasen angelegt werden, der bei schlechtem Wetter zertreten wird und außerdem gepflegt werden muss“, so der Ortsbürgermeister.

Der dafür zuständige Bauamtsleiter Holger Goldschmidt wundert sich über diese Aussage: „Die Umfeldgestaltung des neuen Dorfgemeinschaftshauses ist noch vollkommen offen. Wir werden doch nichts abreißen, was noch intakt ist und gebraucht wird.“ Laut Goldschmidt habe der Architekt um den Neubau herum eine grüne Fläche gemalt, was aber nichts zu bedeuten habe. Schon gar nicht den Rückbau der gepflasterten Fläche. Das neue Dorfgemeinschaftshaus wird einen Saal mit rund 100 Plätzen haben. Auch die Einrichtung einer Heimatstube mit bis zu 40 Plätzen ist geplant. „Dort wollen wir unter anderem all das ausstellen, was bisher in der ‚Marie Gerda‘ zu sehen war“, erzählt Hans-Georg Buszkowiak. Denn das Museumsschiff, das touristische Aushängeschild von Breitenhagen, sei verkauft worden und nicht mehr in den Händen der Kommune.

An das neue Dorfgemeinschaftshaus, das 2017 fertig sein soll, schließen sich zwei Gebäude für den Bauhof und die Wasserwehr an.