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Feuerwehr 192-mal Helfer in der Not

Es sind Zahlen, die für sich sprechen. Zu insgesamt 192 Einsätzen ist die Schönebecker Stadtteilfeuerwehr Tischlerstraße 2017 ausgerückt.

Von Emily Engels 05.02.2018, 01:30

Schönebeck l Die Einsätze bei Unwetter und – ganz vorne an der Spitze – die Hausexplosion in der Magdeburger Straße am 28. Mai. Die hebt Stadtteilfeuerwehrleiter Dirk Dietzmann in seinem Rechenschaftsbericht 2017 ganz besonders hervor. „Bei der Hausexplosion lag die besondere Schwierigkeit darin, die verunfallte Person unter den Gebäudetrümmern zu retten“, so Dirk Dietzmann. Die Einsätze, die er im Folgenden nennt, skizzieren, wie vielfältig ein Kamerad der Feuerwehr eingesetzt wird – und dementsprechend auch ausgebildet sein muss. Denn unter den 192 Einsätzen, zu denen die Feuerwehr Tischlerstraße ausgerückt sind neben 84 Brandeinsätzen auch 107 Einsätze der technischen Hilfeleistung und eine Übung.

Zu den technischen Hilfeleistungen gehören neben dem bereits genannten Einsatz nach der Hausexplosion unter anderem, so zählt Dietzmann auf: Verkehrsunfälle, davon dreimal mit eingeklemmter Person, Tierrettungen, Gasausströmungen, Ölspuren, Wasserschäden aber auch Einsätze mit dem Boot der Feuerwehr. „Mit dem Boot mussten wir im vergangenen Jahr zweimal Personen aus der Elbe bergen“, berichtet Dietzmann.

Doch ein immer größeres Aufgabengebiet der Feuerwehr seien auch die Türöffnungen. Es geht hierbei meist um die Unterstützung von Pflegepersonal oder Rettungsdienst, damit sie schnellstmöglich in die Wohnung des Patienten gelingen. Zu solchen Einsätzen wurden die Kameraden aus der Tischlerstraße 2017 55-mal gerufen.

Doch auch durch das Unwetter kam es zu vielen Einsätzen. 21-mal rückten die Kameraden deshalb aus. „Meist handelte es sich um umgestürzte Bäume und herunterfallende Dachziegel“, so Dietzmann. Gleichzeitig appelliert er an dieser Stelle, dass nicht jeder umgestürzte Baum gleich ein Grund dafür sei, die Feuerwehr zu alarmieren. Dietzmann betont: „Ein umgestürzter Baum, von dem keine Gefahr ausgeht, ist nicht unsere Aufgabe.“

Übrigens gab es während all dieser Einsätze drei Kameraden, die mit je mehr als 100 Einsätzen mit dabei waren. Das sind Dustin Joo (101 Einsätze), Jens Müller (137 Einsätze) und Frank Mantwill (155 Einsätze).

Doch bemerkenswert sind auch die Anzahl an Abenden, die die Kameraden für die theoretische und praktische Ausbildung genutzt haben – und zwar 48 Dienstabende, also im Schnitt etwa einmal pro Woche.

Die Stadtteilfeuerwehr Tischlerstraße besteht derzeit aus 100 Kameraden: 50 Einsatzkräfte (darunter sieben Frauen), 25 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung sowie 25 Kameraden in der Jugendfeuerwehr (davon sechs Mädchen).

Von den Zahlen, die Dietzmann nannte, zeigte sich auch die Politik „beeindruckt“, so empfand Thoralf Winkler (Bündnis 90/Die Grünen) die genannten Einsätze. Auch für Frank Schiwek (SPD) sei die Feuerwehr noch immer ein ganz besonderes Ehrenamt, da die Einsätze auch immer mit einer Lebensgefahr verbunden seien. Er sprach jedoch auch die Nachwuchssorge an, die derzeit bei den meisten Feuerwehren mehr oder weniger Thema ist. Schiwek: „Hier in der Tischlerstraße ist man gut aufgestellt, doch es geht auch noch besser.“

Auch Sabine Dirlich (Die Linke) betonte die Wichtigkeit der Nachwuchsarbeit. Dirlich: „Ich war im vergangenen Jahr in Pretzien beim Orientierungsmarsch der Jugendfeuerwehren mit dabei. Und ich werde in diesem Jahr wieder spenden.“

Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) bedankte sich für die „herausragende Leistung“ der Kameraden und betonte dabei ebenfalls besonders die jeweilige Hilfeleistung bei Unwetter und Hausexplosion.