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Feuerwehr Barby Gerettete bedanken sich nur selten

Für viele Menschen ist der Einsatz der Retter zur Normalität geworden, beklagt die Ortsfeuerwehr von Barby.

Von Thomas Linßner 27.02.2017, 00:01

Barby l „Eine freiwillige Feuerwehr lebt vom Idealismus, der Begeisterung und dem damit verbundenen Dienst am Nächsten“, sagte Ortswehrleiter Nico Drobek. „Um so dankbarer sind wir, dass sich im vergangenen Jahr in drei Fällen Angehörige, denen wir geholfen oder die wir gerettet hatten, bei uns bedankten“. Eine solche Rückmeldung sei für jede Einsatzkraft „hoch motivierend“.

Die Tatsache, dass Drobek diese Fälle so hervorhob, gibt zu denken. Normalerweise sollte man davon ausgehen, dass die meisten Bürger nach derartigen Hilfen so handeln. Doch dem ist nicht so. Das ehrenamtliche Wirken von Feuerwehren werde zunehmend leidenschaftlos als „Normalität“ empfunden. So hört man auf Jahreshauptversammlungen immer mal wieder einen bitteren Unterton heraus.

Die Nachwuchsarbeit der Barbyer Wehr ist zwar engagiert und effektiv, dennoch sind sich Nico Drobek und dessen Kameraden einig, dass das nur eine Seite der Medaille ist. „Quereinsteiger“ aus dem Erwachsenenbereich sind die Ausnahme. So forderte der Barbyer Kamerad Manfred Jungnickel den anwesenden Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes Hans-Jürgen Lärz auf, in der Mitgliederwerbung aktiver zu werden. „Wenn ich bei euch auf die Internetseite gucke, sehe ich, dass der letzte Eintrag von 2013 stammt“, grollte Jungnickel. Lärz räumte diese Nachlässigkeit ein. Ein generelles Versäumnis in Sachen Werbung wollte er aber so nicht stehen lassen. Der Förderstedter verwies auf eine Aktion, bei der in Staßfurt 15 000 Werbe-Flyer verteilt wurden. „Da ist gar nichts bei raus gekommen“, winkte Hans-Jürgen Lärz ab.

In seinem Rechenschaftsbericht machte Nico Drobek auf eine Sache aufmerksam, die ihn schon lange wurmt: „Unzufrieden bin ich nach wie vor mit der Holzverkleidung im Dachbereich unseres Gerätehauses. Es ist bisher nichts passiert und die Bretter vergammeln immer mehr. Es dauert nicht mehr lange und dann entwickelt sich unser Dachboden zu einem Vogelparadies.“ Die Bausubstanz des Gebäudes werde dadurch nicht besser, die Heizenergie verpuffe ins Freie. Laut Bürgermeister Torsten Reinharz sei die Reparatur 2017 geplant, versprechen wollte er sie aber nicht hundertprozentig.