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Feuerwehr Neuer Schutz für Einsatzkräfte

Nach und nach werden die Einsatzkräfte der Schönebecker Wehren jetzt mit neuen Schutzuniformen ausgestattet.

Von Emily Engels 11.12.2018, 10:04

Schönebeck l Bei den Feuerwehrleuten in Schönebeck ist ab sofort Gold das neue Blau. Denn Stück für Stück werden die Kameraden der Schönebecker Wehren jetzt mit neuen Uniformen ausgestattet – die eben auch in einem helleren Farbton als die Vorgänger kommen.

Es war ein Unfall bei einem Einsatz vor etwa zwei Jahren, der Ordnungsamtsleiterin Janine Zug dazu anregte, sich besonders intensiv mit dem Thema Schutzausrüstung zu beschäftigen. Janine Zug hatte damals den Bereich „Feuerwehr“ relativ neu hinzubekommen. „Man stellte sich natürlich die Frage, was damals wirklich passiert ist“, so Janine Zug.

Der Vorfall: Ein Feuerwehrmann hatte nach einem Unfall „Verbrühungen“ erlitten, die etwa vergleichbar mit einem schweren Sonnenbrand sind. Vermutlich ist es dazu gekommen, weil der Kamerad an einem eh schon heißen Tag in der Eile verschwitzt in seine Uniform gestiegen ist und der immer heißer werdende Wasserdampf nicht ausreichend verdunsten konnte.

Der Feuerwehrmann wurde behandelt und war schnell wieder geheilt, trotzdem war es für Janine Zug der Anlass, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

„Die alten Uniformen entsprechen zwar natürlich noch der DIN-Norm, trotzdem wollen wir jetzt nach und nach vor allem die Atemschutzgeräteträger mit einer neuen Ausrüstung ausstatten“, so Janine Zug. Man wolle hier mit dem aktuellsten Stand der Technik gehen. Zunächst einmal habe die goldene Farbe den Vorteil, dass die Kameraden bei Einsätzen im Dunklen noch besser gesehen werden.

Auch schütze die Membranschicht in den neuen Uniformen noch besser vor Keimen und Viren. Und es lässt sich besser kontrollieren, ob die Jacke noch ausreichend vor Feuer schützt. Denn innen gibt es einen Reißverschluss, der einen direkten Blick auf die Membrane zulässt. „Es geht hier jeweils nur um eine Optimierung – die blaue Einsatzbekleidung schützt natürlich auch ausreichend – sonst dürften die Kameraden gar nicht in der Bekleidung ausrücken“, betont Janine Zug.

Da neueste Technik natürlich seinen Preis hat – die alte Ausrüstung – dazu gehören Jacke, Hose und Handschuhe – kostet rund 500 Euro pro Stück, die neue liegt bei über 2000 Euro –, werden die neuen Uniformen jetzt nach und nach angeschafft. „Zunächst werden die etwa 50 Atemschutzgeräteträger ausgestattet“, so Janine Zug. Und auch hier habe man sich ein System überlegen müssen: „Es bekommen erst die Feuerwehrleute eine neue Ausrüstung, die zu den meisten Einsätzen ausrücken“, so die Ordnungsamtsleiterin.

Die Ausrüstung ist optimiert auf Brandeinsätze in Gebäuden, beispielsweise Haus- oder Wohnungsbrände. „Natürlich kann sie aber auch zu vielen anderen Einsätzen eingesetzt werden“, erklärt Janine Zug.

Jede Uniform wird der Einsatzkraft persönlich übergeben. „Bei den ersten Übergaben ist auch der jeweilige Wehrleiter dabei“, so Janine Zug. Denn zu den neuen Uniformen soll es auch eine Einweisung geben. „Dazu gehört beispielsweise, wie die Ausrüstung richtig gepflegt wird und was die Kameraden zu welchen Einsätzen unter der Uniform am besten tragen“, sagt Janine Zug. Denn das Thema könne man nicht häufig genug auffrischen.

Denn die Einsatzkräfte opfern viel Zeit und Kraft für ihr Ehrenamt. Dass das auch gefährlich werden kann, zeigt der Verbrühungs-Unfall. Vor einem solchen Unfall würde übrigens leider auch die aktuelle Ausrüstung nicht besser schützen. Doch durch die ständige Aufklärung kombiniert mit der optimalen Schutzausrüstung wolle man das Risiko für die Ehrenamtler bei ihren Einsätzen minimieren.