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Feuerwehr Ranies Mal eben 200 000 Euro mehr

Ranies bekommt ein neues Gerätehaus für die Ortsfeuerwehr. Das ist gesetzt. Baubeginn: 2017.

Von Ulrich Meinhard 10.06.2016, 01:01

Ranies l Erheblich teurer als ursprünglich veranschlagt dürfte die geplante Erweiterung, beziehungsweise der Neubau des Gerätehauses der Ortsfeuerwehr Ranies werden. Derzeit sind Fahrzeughalle und Sozialbereich räumlich getrennt. Konzentriert an einem Ort sollen zwei Fahrzeugstellplätze entstehen sowie der Umkleide- und Sanitärbereich instandgesetzt und teilweise erweitert und der Umkleidebereich mit der Fahrzeughalle verbunden werden. Das Thema ist während der jüngsten Sitzung des Ranieser Ortschaftsrates am Dienstagabend zur Sprache gekommen. „Ein großes Thema“, riss Ortsbürgermeister Rüdiger Kunze den Tagesordnungspunkt an.

Für Nachfragen stand Ronald Mühlsiegel von der Stadtverwaltung zur Verfügung. Er erklärte, stellvertretend für Amtsleiterin Simone Zuck nach Ranies gekommen zu sein, legte aber auch dar, dass er ohnehin mit der baulichen Begleitung des Projektes Gerätehaus Ranies beauftragt sei.

Es würde zur Zeit zwar noch geprüft, ob die ursprüngliche Variante eines Leichtbaus oder aber ein Tiefbau umgesetzt werde. Nach den Worten des ehemaligen Stadtwehrleiters würde sich ein Tiefbau allein deshalb anbieten, weil er „keine halbe Sache“ wäre. Wenn schon gebaut werde, dann gleich richtig, so das Argument, das Mühlsiegel ins Feld führte. Er machte auch darauf aufmerksam, dass die Heizung im Gerätehaus einer dringenden Überholung bedürfe. Mühlsiegel sprach von einem „verdammt alten Heizkessel“. „Die Firma, die die Heizung in unserem Auftrag betreut, hat schon mehrfach darauf hingewoiesen, dass es kaum noch Ersatzteile gibt“, machte der Verwaltungsmitarbeiter auf ein Dilemma aufmerksam.

In Zahlen ausgedrückt: Die Erweiterung des Gerätehauses nach aktuellen gesetzlichen Vorgaben (hier sind zum Beispiel Länge und Breite der Stellplätze genau definiert und auch der Platz, den die Kameraden im Einsatzfall zum Umziehen benötigen) würde bei Variante Leichtbauweise rund 70 000 Euro kosten. Bei Variante Tiefbau schlägt die Maßnahme mit rund 310 000 Euro zu Buche. So oder so wolle die Stadt Fördermittel beantragen, sagte Mühlsiegel.

Aus den Wortbeiträgen der Ortschaftsräte war herauszuhören, dass sie durchaus auch mit der Variante Leichtbauweise leben könnten. Was auf allgemeine Unverständnis stieß, war die Tatsache, dass die Stadtverwaltung Schönebeck keine 30 Euro im Jahr für den Betrieb einer Geschwindigkeits-Anzeigetafel habe (Stromkosten), wie sie der Ortschaftsrat nach dem Ausbau der Straße im Dorf für angemessen hält, aber für das Gerätehaus mal eben 200 000 Euro mehr da sein sollen. Woher die wohl so schnell kommen?

„Meines Wissens ist das Geld eingestellt“, erklärte Ronald Mühlsiegel dazu. Was mit der bisherigen, zu kleinen Fahrzeughalle werden soll, wusste er nicht zu sagen. „Möglich, dass sie abgerissen wird, möglich, dass sie anderweitig - vielleicht von der Kommune - genutzt wird. Wir als Sachgebiet trennen uns jedenfalls von ihr.“ Auch als Trockenraum für Feuerwehrschläuche würde sie nicht gebraucht, weil diese Leistung inzwischen fremdvergeben wird.

Die Baumaßnahme ist für 2017 geplant.