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Feuerwehr Ranies: Sanierung wird teurer

Hiobsbotschaft aus dem Rathaus: Die Kosten für die Sanierung des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Ranies steigen um 120.000 Euro.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 21.09.2017, 06:29

Ranies l Die Teuerungsrate trifft die Stadt Schönebeck wieder einmal hart. Nachdem bereits bei dem seit Jahren geplanten Neubau des Wirtschaftsgebäudes auf dem Bierer Berg große Abstriche gemacht werden mussten, weil die Konjunktur im Baugewerbe die Baukosten enorm in die Höhe treibt, schlägt das gleiche Schicksal bei dem Anbau für das Feuerwehrgerätehaus in Ranies zu. Die Rede ist von Mehrkosten in Höhe von 120.000 Euro. Das heißt, bisher gingen die Planer in der Verwaltung von 310.000 Euro Gesamtkosten aus. Der neue Preis: 430.000 Euro.

Die zugesagten Fördermittel vom Land in Höhe von 70.000 Euro bleiben bestehen. In Folge dessen muss also die Stadt ihren Eigenanteil entsprechend erhöhen. Doch woher nehmen? 2017 befindet sich Schönebeck in der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung. Mit einem Etat für dieses Jahr kann kaum noch gerechnet werden. Das wiederum bedeutet, dass ungeplante Kosten nicht gedeckt werden können. Einzige Möglichkeit: Die 120.000 Euro müssen an anderer Stelle eingespart werden.

Der Plan der Stadt: 2018 sollte die ebenfalls dringend notwendige Sanierung des Feuerwehrgerätehauses in Bad Salzelmen starten. Der Umbau soll mit 2,25 Millionen Euro zu Buche schlagen. Da dieses Vorhaben ohnehin zeitlich verschoben werden muss, so erklärt es der in der Verwaltung zuständige Dezernent Joachim Schulke auf Volksstimme-Nachfrage, sollen die für Ranies benötigten 120.000 Euro vorerst aus dem Salzer Topf genommen werden.

Die Salzer ziehen also zu Gunsten der Ranieser Kameraden den Kürzeren? Das will Joachim Schulke auf keinen Fall so stehen lassen. Er betont gegenüber der Volksstimme, dass das Bauprojekt in Salzelmen nicht auf Eis gelegt werde. „Wir arbeiten weiter daran“, sagt er. Da sich die Umsetzung sowieso zeitlich verschiebe, greife die Stadt hierbei zu dem genannten Plan. Wo das zusätzliche Geld für Salze dann herkommt, wenn es so weit ist, ist sozusagen ein Problem der Zukunft.

„Die anstehenden Bauarbeiten an beiden Gerätehäusern sind für uns wichtige Punkte“, sagt Joachim Schulke. Gleichzeitig verweist er mit Nachdruck auf den unangenehmen Fakt, dass die Stadt keine Finanzmittel zur Verfügung hat, um die Bauarbeiten aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Man müsse Prioritäten setzen.

Ranies war von vornherein für 2017 geplant. Daran muss die Stadt festhalten. Sonst verfallen die Fördermittel in Höhe von 70.000 Euro. Das will die Stadt nicht riskieren. Und es spricht ein weiterer Grund gegen das Aufschieben des Ranieser Projektes. Wer weiß denn, wohin sich die Baupreise noch entwickeln? „Früher haben wir immer eine Teuerung von ein bis zwei Prozent eingerechnet, damit sind wir in den vergangenen Jahren gut gefahren“, sagt Joachim Schulke. Doch durch die Konjunktur im Baugewerbe seien die Preise inzwischen um 20 bis 30 Prozent gestiegen. „Das ist schwer zu kalkulieren“, sagt er.

Der weitere Plan: Gesetzt den Fall, der Stadtrat stimmt dem Vorhaben der Verwaltung während seiner Sitzung am 9. November zu, dann startet die neue Ausschreibung. „Wir haben alle Unterlagen vorbereitet, um keine Zeit mehr zu verlieren“, sagt Joachim Schulke. Deshalb ist er zuversichtlich, dass die Bauarbeiten in Ranies noch in diesem Jahr beginnen können. 2018 soll die Fertigstellung erfolgen. Der Zeitplan ist sportlich, dem Umstand ist sich Joachim Schulke bewusst.

Als erstes werden die Mitglieder des Bauausschusses (Montag, 25. September, 17 Uhr, großer Sitzungssaal im Rathaus) das Thema besprechen.