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Feuerwehrverband Meyer warnt vor unüberlegtem Handeln

Der Kreisfeuerwehrverband Salzlandkreis hat in Schönebeck getagt. Der Vorstand hat das vergangene Jahr Revue passieren lassen.

Von Heike Liensdorf 11.04.2016, 20:18

Schönebeck l Diesen Appell musste Lothar Meyer, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Salzlandkreis, am Sonnabend loswerden: „Es bestehen noch 100 Feuerwehren in unserem Landkreis. Es rumort aber schon in einigen Städten und Gemeinden. Feuerwehren sollen zusammengelegt oder gar geschlossen werden. Ich warne alle Politiker, Bürgermeister und Verantwortliche vor einem unüberlegten und nicht mit den Kameraden abgestimmten Handeln. Was einmal zerstört wurde, lässt sich so schnell nicht wieder aufbauen.“ Und er erinnerte daran: „Wir sind zu Beginn der Gebietsreform 2007 mit 195 Feuerwehren gestartet.“

Vertreter von 28 der 100 Feuerwehren waren am Sonnabend zur Verbandsversamlung in das Domizil der Wehr Schönebeck, Tischlerstraße, gekommen. Zur Statistik sagte Lothar Meyer, dass der Verband per 31. Dezember 2015 4082 zahlende Mitglieder hatte: 2495 Aktive, 888 Mädchen und Jungen in den Jugendfeuerwehren, 699 Mitglieder in den Alters- und Ehrenabteilungen. „Die 538 Mitglieder in den Kinderfeuerwehren habe ich dabei noch nicht mitgerechnet, denn sie bezahlen keinen Beitrag, werden aber in unsere Veranstaltungen mit einbezogen.“

Der Verband besitze zwei Wirtschaftszelte mit Sitzgarnituren, sechs Mannschaftszelte, verschiedene Banner und Fahnen, ein Mannschaftstransportfahrzeug mit Hänger sowie mehrere Wettkampf- und Hindernisbahnen. „Sie sind für Veranstaltungen der Feuerwehren da und können bei uns ausgeliehen werden. Als Gegenleistung bitten wir um Mithilfe und Beteiligung bei unseren Veranstaltungen“, merkte der Verbandsvorsitzende an.

Der Unseburger ging unter anderem auch auf die Überarbeitung der Laufbahnverordnung für den Jugendwart ein. Und hielt auch mit seiner Kritik daran nicht hinter dem Berg: „Ich verstehe nicht, dass jemand die Qualifikation eines Truppführers - also Atemschutzgeräteträger, um am Lehrgang Jugendfeuerwehrwart teilzunehmen, um dann die Funktion ausüben zu können. Die Änderungswünsche zum Entwurf, der uns zur Begutachtung vorlag, wurden nicht berücksichtigt. Der Jugendwart muss ja wohl keine vollwertige Einsatzkraft sein, um die Funktion ausüben zu können.“

Über die Kreisjugendfeuerwehr berichtete Roswitha Salm. In den 75 Jugendwehren sind 900 Mitglieder, davon 318 weibliche. Die Kinderfeuerwehren zählen 539 Mitglieder, davon 209 Mädchen. Die Kreisjugendwartin informierte über Hallensportfest, Kreisjugendfeuerwehrtag verbunden mit Kreismeisterschaften in Bernburg, Sommerzeltlager mit knapp 500 Teilnehmern in Güsten und Jahresabschluss in Neundorf. „Erstmalig wurde beim Jahresabschluss eine Art Löschangriff für Kinderfeuerwehren durchgeführt und dabei festgestellt, dass es noch viel zu verändern gibt“, so Roswitha Salm. Als geplante Veranstaltungen in diesem Jahr sagte sie an:  Hallensportfest am 16. April; Kreisjugendfeuerwehrtag am 11. Juni in Bernburg; Sommerzeltlager vom 24. bis 28. Juni in Güsten; Weiterbildung Jugendleitercard, kurz Juleica; 25 Jahre Kreisjugendfeuerwehr am 5. November; Jahresabschluss. Übrigens: Die Alterskameraden werden Wanderpokale für den Kreisjugendfeuerwehrtag stiften, jeweils einen für den Wettkampf Jugend und einen für den Wettkampf Kinder. Das sagte Roland Rasehorn.

Im Jahr 2015 waren es im Kreis 708 Alterskameraden, in diesem Jahr sind es 699 ältere Damen und Herren. Verantwortlicher Roland Rasehorn erinnerte an ein Treffen der Fachgruppe in Aschersleben. 32 Leiter der Altersabteilungen aus 25 Ortsfeuerwehren seien zusammengekommen. Ältester Teilnehmer: Kurt Diedering von der Ortsfeuerwehr Groß Schierstedt mit 88 Jahren. Und es gab wieder zahlreiche Veranstaltungen im vergangenen Jahr: Dampferfahrt mit 80 Kameraden und ein großes Treffen in Strenzfeld mit 160 Teilnehmern. Er dankte den Aktiven für den reibungslosen Transport. Das Treffen der Fachgruppe fand in diesem Jahr schon statt und zwar mit 26 Sprechern aus 26 Mitgliedsfeuerwehren in Schönebeck. Älteste Teilnehmerin dieses Mal: Elli Schulze von der Wehr Biere mit 85 Jahren. Als Termin zum Vormerken benannte er den 8. Oktober - dann findet das Treffen der Alterskameraden statt und zwar in Barby.

Der Verband kann sechs Musikzüge und einen Feuerwehrchor vorweisen. Es sind die Schalmeienkapellen Hoym, Groß Börnecke und Chrüchern; die Spielmannszüge Cochstedt, Bernburg und Biere sowie der Chor Hohenerxleben, zählte Stabführer Walter Siedentopf auf. Beim Musiktreffen des Landesfeuerwehrverbandes im Juni in Werben seien die Musikzüge Hoym, Groß Börnecke, und Biere zugegen gewesen: „Damit war unser Kreisverband am stärksten vertreten.“ Kurz danach fand das erste Kreismusiktreffen in Biere statt - im Rahmen des 55-jährigen Bestehens des Spielmannszuges Biere. Teilnehmer und Gäste waren der Chor Hohen-erxleben, die Spielmannszüge Cochstedt, Tarthun und Lindau und Biere, die Schalmeienkapellen Kleinmühlingen und Grimschleben sowie der Fanfarenzug Bitterfeld-Wolfen. „An dieser Stelle möchten wir uns besonders bei Roland Rasehorn für sein Organisationstalent bei der Vorbereitung und auch Durchführung unseres Kreismusiktreffes bedanken“, betonte Walter Siedentopf. Er wies darauf hin, dass die Musikkapellen ja noch viel mehr „Einsätze“ haben. Beispiel Biere: „2015 hatten wir 37 musikalische Einsätze, aber auch 38 Übungsabende sowie einen Übungssonntag. Wir waren in Biere gefragt, aber auch in Ranies, Üllnitz, Großmühlingen, Wanzleben, Lindau, Werben, Staßfurt, Magdeburg, Brumby, Bernburg und Rothensee.“

2015 - 356 Mitglieder, 2014 - 329 Mitglieder und 2013 - 350 Mitglieder: Mit diesen Zahlen begann Frauensprecherin Stefanie Kröger ihre Ausführungen. Die Calbenserin berichtete, dass sich die Frauen im vergangenen Jahr zu zwei Veranstaltungen getroffen haben: Eine fand in Unseburg statt und eine in Bernburg. „In diesem Jahr werde ich eine Sportveranstaltung anstreben und unseren Jahresabschluss.“

Der Feuerwehrsport auf Verbandsebene sei über zwei Tage geplant gewesen, so Willy Biermann, musste aber aufgrund geringer Teilnahme auf einen Tag verkürzt werden. In diesem Jahr sollen die Wettkämpfe am 11. Juni für Kinder und Jugendliche stattfinden, am 12. Juni für die Aktiven. „Wenn die Beteiligung wieder schlecht ist, wird alles am 11. Juni stattfinden“, kündigte der Verantwortliche des Fachbereiches an.