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Filmprojekt Und er landete bei den Schweinen

Einen Film haben Ferienkinder und ihre Betreuer vom Christlichen Verein Junger Menschen Schönebeck in dieser Woche gedreht.

Von Ulrich Meinhard 28.07.2017, 16:39

Schönebeck l Schweine auf dem Gertraudenfriedhof in Bad Salz- elmen? Wie kommen die da hin? Ganz einfach: auf zwei Beinen. Die Borstentiere sind nur verkleidete Menschen, verkleidete Kinder wohlgemerkt. Denn es ist etwas verloren gegangen und bei den Schweinen gelandet ... Es geht nämlich um die Geschichte vom verlorenen Sohn. Diese unglaubliche Begebenheit ist in dieser Woche als kleiner Film umgesetzt worden, zum Teil mit der Kulisse des Gertraudenfriedhofs, weil es dort so wild-romantisch ist. Die Idee dazu hatte Uwe Zech vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM). Der CVJM hat seinen Sitz bekanntlich im einstigen Parkhotel in der Immermannstraße. Regelmäßig in den Ferien bieten die CVJM-ler Schulkindern ein buntes Programm an. So gab es in diesem Sommer bereits eine Turnier- und eine Paddelwoche. Seit Montag nun setzten die Betreuer mit den Mädchen und Jungen die erwähnte Geschichte szenisch um. Worum geht es?

Einen solchen selbstlosen und bedingungslos liebenden Vater soll es geben? Ja, versichert ein gewisser Jesus von Nazareth, der diese Geschichte vor 2000 Jahren erzählt haben soll.

Um den Film zu drehen, waren allerlei Vorbereitungen nötig. „Wir haben den Kindern zuerst einmal die Geschichte erzählt, denn nicht alle von ihnen kommen aus einem christlichen Elternhaus“, erläutert Uwe Zech. Dann sind zum Beispiel Schweinemasken angefertigt worden, Kostüme wurden aufgestöbert. Ein kleines Drehbuch musste schließlich auch her. Als Regisseurin fungierte Anna-Lena Zech, die Tochter von Uwe Zech. Sie berichtete den Kindern zuvor von ihrem siebenmonatigen Aufenthalt in Uganda. Die 19-Jährige arbeitete dort für die Hilfsorganisation „Vision für Afrika“, unterrichtete in Schulen, ging nachmittags in Waisenhäuser. „Wir haben uns um die Kinder gekümmert, haben Hausaufgaben mit ihnen gemacht, Projekte angeboten wie etwa ein Musical und mit ihnen einfach gespielt“, berichtet Anna-Lena Zech. In Afrika, leitet sie eine Parallele ab, gebe es viele verloren gegangene Kinder.

Die Zeit dort hat die junge Schönebeckerin nachhaltig geprägt. „Sie hat mich verändert“, sagt sie. Beeindruckt ist sie vor allem von der Gastfreundschaft, von der fröhlichen, beinahe unbekümmerten Ausstrahlung der Menschen, die oft in bitterarmen Verhältnissen leben. „Sie sind dankbar für alles, was man macht und anbietet“, sagt Anna-Lena. Und im Gegensatz zum tief atheistischen Sachsen-Anhalt spiele der Glaube in Uganda eine große Rolle. „Ich habe den Eindruck, dass dort niemand an nichts glaubt. Die einen sind Christen, andere sind Muslime, wieder andere glauben an Buschgeister. Und im Radio, das ist mir aufgefallen, laufen christliche Lieder.“

Der kleine, gestern fertiggestellte etwa acht Minuten lange Film vom verlorenen Sohn wird auf Rohlinge gebrannt, und jedes beteiligte Kind bekommt eine DVD mit nach Hause, sagt Anna-Lena Zech. Warum ist gerade diese Begebenheit ausgewählt worden? „Es ist eine einfache Geschichte, um Gott zu verstehen“, meint die junge Frau und fügt hinzu: „Es ist eine schöne Nachricht.“