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Freibad-Alternative Frei baden im Waldsee

Ein Bus soll in den Sommerferien bis zum Ferienpark Plötzky verkehren, um dort Badegäste aussteigen zu lassen.

Von Ulrich Meinhard 26.04.2018, 04:45

Plötzky l Freibad adé. Willkommen Waldsee! Offenbar kann die Idee, den Waldsee in Plötzky in den am 28. Juni beginnenden Sommerferien als Ersatz für das nicht geöffnete Freibad in der Barbarastraße zu nutzen, Wirklichkeit werden. Damit vor allem Schüler diese Bade- und Schwimmmöglichkeit nutzen können, soll eine Buslinie bis zum Ferienpark Plötzky fahren. Auf dem Gelände des von Wolfgang Schulle betriebenen Freizeitbereiches befindet sich der Kleine, nebenan der Grüne Waldsee.

Bislang hieß es allerdings, die Busse der Kreisverkehrgesellschaft (KVG) können das Terrain nicht anfahren, weil keine Wendemöglichkeit besteht. Ein Rückwärtsfahren sei für die Fahrer nicht zulässig. Diesen Stand der Dinge verkündete Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) noch in der jüngsten Sitzung des Schönebecker Stadtrates auf Anfrage von Stadtrat Mark Kowolik (parteilos). Auf eine entsprechende Meldung in der Volksstimme dazu teilte Wolfgang Schulle umgehend mit: „Die Buslinie zum Ferienpark startet zu Beginn der Sommerferien. Es war bereits der große Bus zum Testen vor Ort.“

Auf Nachfrage bei der Stadt sagt Sprecher Hans-Peter Wannewitz: „Es gibt eine Lösung. Ein Wenden wird möglich sein.“ Es müssten jedoch noch einige Voraussetzungen geschaffen werden, wie etwa ein Ausschottern. Laut Wannewitz werde die Linie 137 zum Ferienpark verkehren. Er bittet allerdings darum, dass sich die Volksstimme mit der Kreisverwaltung in Bernburg in Verbindung setzt. Die KVG unterstehe dem Kreis, nicht der Stadt. Die hätte in diesem Fall nichts zu entscheiden, könne nur anfragen und bitten.

Mit dem Hinweis auf die originäre Zuständigkeit des Landkreises reagiert auch KVG-Sprecher Bill Bank. Ja, es gebe die Absicht, den Bus der Linie 137, der sowieso nach Plötzky fährt, mit einem Abstecher zum Ferienpark zu betrauen. Das Ganze stecke noch in der Planungsphase. Grünes Licht müsse der Fachbereich 41 in Bernburg geben. „Vorgesehen ist es, dass der Ferienpark Plötzky täglich viermal angefahren wird: um 8 und um 12 Uhr sowie um 16 und um 18 Uhr“, erläutert Bank. Die Vormittagstermine sind quasi der „Hinbringer“, die Nachmittagstermine der „Abholer“. „Aber wie gesagt, das muss von der Kreisverwaltung noch bestätigt werden“, hebt der KVG-Sprecher hervor.

Und der Kreis? Landkreis-Sprecherin Alexandra Koch teilte gestern auf Anfrage mit: „Sachstand ist der, dass eine Verbindung Schönebeck – Ferienpark Plötzky für die Sommerferien geplant ist. Wir stehen dazu noch in Kontakt mit der KVG zur genauen Fahrplangestaltung.“ Detailliertere Informationen sollen folgen.

Die Idee, den Waldsee als Alternative zum Freibad zu nutzen, ist im Januar während der Sitzung des Schönebecker Finanzausschusses geboren. Hier hatte der zuständige Dezernent Joachim Schulke zwar erklärt, warum das alles ganz und gar nicht geht, doch die Stadträte Mark Kowolik, Heinz-Günter Burghart und Andreas Schumann (beide CDU) ließen sich davon nicht beirren. Die drei Räte luden zu einem fraktionsübergreifenden Treffen in Plötzky ein und die Sache nahm ihren Lauf.

Ein Busfahrschein Plötzky hin und zurück kostet 5,40 Euro. Wolfgang Schulle will keinen Eintritt erheben.