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Friedhof Plötzlich lagen Rasengittersteine da

Der Friedhof in Calbe rückt erneut in den Fokus der Verwaltung. Auf die Einhaltung der Regeln werden die Besucher hingewiesen.

Von Thomas Höfs 04.04.2019, 19:00

Calbe l Bereits 2018 machten Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Besucher des städtischen Friedhofes auf die Regeln der Anlage aufmerksam. Vor allem die Entsorgung der Abfälle soll dauerhaft verbessert werden. Nach dem Winter werden die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in der Zukunft wieder auf die Regelungen auf dem Friedhofsgelände aufmerksam machen, kündigt Bürgermeister Sven Hause an.

Sprachlos zeigte sich der Rathauschef über die Dreistigkeit so mancher Mitbürger. So hatten die Mitarbeiter des Bauhofes eine Einfassung aus Beton auf dem Friedhof abgebrochen und die Betonteile auf dem Betriebshof gelagert. Ein Bürger, so der Bürgermeister, habe kurzerhand seine nicht mehr benötigten Rasengittersteine mit auf den Haufen gelegt. „Das ist wirklich dreist“, sagt er. Damit sich so etwas in Zukunft nicht wiederhole, soll der Betriebshof des Friedhofes nun mit einem Zaun von der Parkfläche getrennt werden, kündigte er an. Außerdem bat er um Hinweise aus der Bevölkerung. Wenn Bürger dort jemanden gesehen haben, der Rasengittersteine abgeladen hat, sei er über jeden Hinweis dankbar. Das gelte auch für die Zukunft, wenn Bürger ungewöhnliche Beobachtungen auf dem Friedhof machten, sagt er weiter.

Ein Dauerbrenner sind die Mülltonnen auf dem Friedhofsgelände. Nicht immer landet der Müll die dafür vorgesehenen Behälter. Deshalb hatte er im vergangenen Jahr damit begonnen, die Bürger auf die Nutzung des Friedhofes sowie die Regelungen hinzuweisen. Offenbar scheint dies nach der letzten Aktion im vergangenen Herbst wieder in Vergessenheit bei einigen Bürgern geraten zu sein.

So gibt es mehrere Mülltonnen auf dem Friedhof, in die die Bürger ihre Abfälle entsorgen können. Im normalen Rhythmus werden die Behälter vom Kreiswirtschaftsbetrieb entsorgt. „Die Mitarbeiter schieben die Tonnen dann an den Straßenrand“, schildert Sven Hause. Denn der Kreiswirtschaftsbetrieb könne mit dem tonnenschweren Müllauto nicht den Friedhof befahren. An den Entsorgungstagen seien die Mülltonnen dann nicht auf dem Friedhof verfügbar. Das hindere die Bürger aber in der Praxis nicht, ihren Müll weiter auf dem Friedhof zu entsorgen. In andere Tonnen oder auf dem Boden werden die Sachen dann geworfen. Hinterher müssten die Mitarbeiter der Stadt wieder für Ordnung sorgen.

Doch so könne es in Zukunft nicht bleiben, kündigt er an. Die Friedhofsbesucher müssten doch Verständnis dafür aufbringen, dass die Mülltonnen entleert werden müssen und dann für einen Zeitraum nicht zur Verfügung stehen, sagt er. Darauf wolle er mit der nächsten Aktion der Mitarbeiter auf dem Friedhof hinweisen. Die Bürger erwarteten eine saubere und gepflegte Anlage und müssten sich dann auch entsprechend verhalten, wünscht er sich in Zukunft. Es könne aber in Zukunft nicht mehr sein, dass Bürger ihren Abfall auf den Friedhof bringen und dort ablegen, betont er. Im Salzlandkreis gebe es ein gut funktionierendes Abfallerfassungs- und Entsorgungssystem. Die Bürger könnte dabei mit etwas Aufwand und geringen Kosten ihre Abfälle sehr gut entsorgen. Es habe heute niemand mehr nötig, seinen Abfall in die Landschaft zu kippen oder einfach bei anderen mit dazu zu legen.

In Calbe ist die illegale Müllentsorgung allerdings keine Seltenheit. Immer wieder melden sich Bürger auch über die Internetseite bei der Stadtverwaltung und beklagen illegal entsorgte Abfälle im Stadtgebiet. Allein in diesem Jahr erhielt die Verwaltung bereits über die Plattform mehrere Hinweise über verdreckte und vermüllte öffentliche Flächen. Die Stadt kümmert sich in diesen Fällen um die Beseitigung. Allerdings zahlt die Kosten dafür dann mit der Allgemeinheit der Steuerzahler. Dabei könnte die Saalestadt mit den dafür aufgewendeten Beträgen durchaus sinnvoller arbeiten, heißt es.