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FSJ Große Hilfe für „Teenclub“

Der Barbyer „Teenclub“ im „Haus der Begegnung“ ist jetzt „anerkannte Einsatzstelle für FSJ und BFD“.

Von Thomas Linßner 07.06.2016, 17:21

Barby l Philipp Krüger ist ein bisschen aufgeregt, als er mit seiner Spiegelreflexkamera den symbolischen Akt ablichtet. Tom Bruchholz, Geschäftsführer des Awo-Landesjugendwerkes, und Klubleiterin Vanessa Krüger haben Katrin Weingarte in die Mitte genommen, die einen großformatigen Aufkleber in der Hand hat. Darauf steht „Wir sind anerkannte Einsatzstelle für FSJ und BFD“. Beide Maßnahmen ähneln sich inhaltlich.

Katrin Weingarte (29) ist schon längere Zeit ehrenamtlich im „Teenclub“ unterwegs, überbrückt bei der Arbeiterwohlfahrt die Zeit bis zur Ausbildung zur Erzieherin. „Ohne solche Hilfe würde ich gar nicht wissen, wie ich den Kluballtag bewerkstelligen sollte“, gesteht Leiterin Vanessa Krüger. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr gab es im Salzlandkreis einige Diskussionen zur Zukunft der Jugendarbeit. Mit dem Verweis auf hohe Schulden beschloss der Kreistag mehrheitlich eine jährliche Einsparung von über 600 000 Euro in der Jugendarbeit. In der Folge mussten zahlreiche Jugendeinrichtungen schließen.

Ein wesentliches Problem ist die Halbierung der pädagogischen Fachpersonalstellen. Aus diesem Grund ist man in Barby froh, erstens solche Menschen wie Katrin Weingarte zu haben und zweitens die Genehmigung, sie qualifiziert einsetzen zu dürfen.

Ein Freiwilligendienst dauert mindestens sechs Monate, maximal 18 Monate. In dieser Zeit ist man zwischen 21 und 40 Stunden in der Woche in einer sozialen Einrichtung tätig und bekommt ein Taschengeld von 250 Euro im Monat.

Es gibt viele verschiedene Tätigkeiten. Man kann zum Beispiel in einer Flüchtlingseinrichtung mithelfen – für neu ankommende Menschen übersetzen, Freizeitaktivitäten organisieren, bei der Essensversorgung mithelfen und vieles mehr. Oder man engagiert sich in einer Einrichtung für ältere Menschen – begleitet sie zum Einkaufen oder zum Arzt, hilft bei der Pflege oder organisiert Veranstaltungen. In allen Bereichen der sozialen Arbeit gibt es Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige. Der Ort, wo man sich engagiert, heißt Einsatzstelle. Ein Freiwilligendienst ist keine normale Erwerbsarbeit.

Es gibt zwei Formen: neben dem FSJ den Bundesfreiwilligendienst (BFD) für alle, die älter als 16 Jahre sind.

Wo heute im Haus der Begegnung der Jugendklub ist, befand sich früher ein Kellerschwimmbecken. Es wurde in den 1950er Jahren eingebaut. Viele Barbyer können sich noch gut daran erinnern. Schulsportveranstaltungen und therapeutisches Schwimmen des Krankenhauses fanden darin statt. Nach der Wende wurde die marode Anlage 1992 zum attraktiven Jugendklub umgebaut. Zahlreiche Jugendliche legten damals beim Umbau der Räume Hand an.

Heute ist die Arbeiterwohlfahrt Träger der Einrichtung.