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Gartenserie Herz an Bienen verloren

Lavendel, Rosmarin, Pfefferminze - die Bienen von Ursula Plener finden genügend Nahrung in der Kleingartensparte „Bierer Weg“ in Welsleben.

Von Klaus-Peter Voigt 16.09.2016, 18:58

Welsleben l Es summt allenthalben. Emsiges Kommen und Gehen herrscht bei den Bienenvölkern von Ursula Plener. Trotzdem sei die eigentliche Saison schon vorbei, sagt die Welsleberin. Jetzt würden bereits die Wintervorräte angelegt, damit die fleißigen Honigsammler die kalte Jahreszeit gut überstehen können. Das schaffen sie nach ihrer Einschätzung am besten mit dem eigenen Honig und nicht durch Zucker, der bei vielen Imkern zusätzlich gegeben werde. Ansonsten sorgen die Bienen selbst für die Winterfestmachung ihrer „Häuser“. Jede noch so kleine Ritze kleben sie zu.

Ursula Plener hat für ihre Völker einen nahezu idealen Platz gefunden. Das Grundstück am Ortsrand liegt direkt an der Kleingartensparte Bierer Weg in Welsleben. Dort hat die Imkerin auch eine Fläche gepachtet. Etwa 80 Prozent der Kulturpflanzen und viele Wildpflanzen sind auf die Insektenbestäubung angewiesen. Im Obst- und Gartenbau wird der Bestäubungsanteil durch die Bienen auf 90 Prozent geschätzt. Damit profitieren die anderen Kleingärtner auch ein Stück weit vom Hobby der rastlosen Frau.

Immerhin muss im Frühjahr und im Sommer durchschnittlich einmal in der Woche der Honig geschleudert werden.

Nahrung finden die Sammler ausreichend. Salbei, Rosmarin, Lavendel oder Pfefferminze wachsen in den Kleingärten ebenso wie Sonnenblumen, Rosen oder Maiglöckchen. Auch auf den umliegenden Feldern blüht es.

Seit 1980 hat Ursula Plener ihr Herz an die Bienen verloren. Damals begann sie mit ihrem Mann, die ersten vier Völker zu halten. Die Nachfrage nach Honig war immens. Beide entschieden sich, einen Bienenwagen anzuschaffen. „Zu DDR-Zeiten gab es von den Landwirtschaftsbetrieben sogar eine Bestäubungsprämie und die Völker wurden meist von den LPGs sogar an den jeweiligen Standplatz gebracht“, berichtet die Welsleberin bei der Stippvisite von Volksstimme und dem Verband der Gartenfreunde Schönebeck und Umgebung, die in diesem Sommer gemeinsam Kleingärtner mit einem besonderen Faible besuchen.

Mit dem Ertrag ließ sich ein kleines Zusatzeinkommen erwirtschaften. Mit der Wende änderte sich die Situation. Die Imkerei ist für viele tatsächlich nur noch ein Hobby. Doch Freunde und Verwandte kommen ebenso wie Stammkunden regelmäßig bei Ursula Plener vorbei. Denn sie wissen um die Qualität des Honigs.