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Gartenverein Es läuft rund im „Gartenidyll“

"Kleingärtner setzen auf Teamgeist", hieß es vor drei Jahren. Die Kleingärtner vom Felgeleber „Gartenidyll“ wagten einen Neuanfang.

Von Anna Hidding 06.06.2017, 15:50

Schönebeck l Es ist rund drei Jahre her, als Andreas Dölle zum Vorstand der Gartensparte „Gartenidyll“ in Felgeleben gewählt wurde. Damals hatte der 45-Jährige große Ziele. Der wichtigste Punkte auf seiner Agenda: Die Gemeinschaft des Vereins zu stärken. Dazu wollte er ein Vereinsheim einrichten, das für gemeinsame Feiern genutzt werden sollte. Er sah damals schon die Grillabende und Kaffenachmittage vor seinem geistigen Auge. Zusätzlich wollte er für die Vereinsmitglieder da sein und im Zuge dessen eine wöchentliche Sprechstunde einrichten. Aber der gelernte Zerspanungsmechaniker hatte noch weitere Vorhaben: Er wollte eine leerstehende Parzelle zu einem Kunstgarten umwandeln, in dem Ausstellungen stattfinden könnten und erhoffte sich, über eine Facebook-Gruppe junge Menschen für seine Gärten begeistern zu können.

Der Volksstimme berichtet Andreas Dölle nun, was er in seinen drei Jahren Amtszeit alles erreichen konnte. „Es läuft super hier“, erzählt er. Denn der Vorsitzende der Gartensparte verkündet stolz, dass er alle seine Vorhaben auch in die Tat umgesetzt hätte. „Das Schönste ist die Gemeinschaft hier“, fügt er hinzu. Denn der 45-Jährige hat es geschafft, aus fremden Gartennachbarn, eine Art kleine Familie zu machen.

Das hat er vermutlich auch dem Vereinsheim zu verdanken, welches er tatsächlich in einer leerstehenden Laube eingerichtet hat. In dem dazugehörigen Garten fanden seitdem regelmäßig Feiern statt. So berichtet der Gartenbegeisterte von Spielenachmittagen, bei denen sogar Preise verlost wurden, einem Halloween-Fest und verschiedenen anderen Gelegenheiten, an denen die Vereinsmitglieder unter einem Bierzelt in ihrer Sparte zusammenfanden.

Besonders freut sich Andreas Dölle über die positiven Rückmeldungen, die er zur Gemeinschaft bekommt. So hätte ihm ein Gartenfreund berichtet, dass er seinen Nachbarn nach zehn Jahren endlich nicht mehr nur grüßt, sondern ihn heute einen Freund nennen könnte. In solchen Momenten, findet Andreas Dölle, hätte sich seine ganze Arbeit gelohnt.

Was ihn auch freut: „Wir haben junge Familien dazu gewonnen“, erklärt der Vorsitzende. Über seine Facebook-Gruppe mit 30 Mitgliedern, sind nämlich bereits neue Interessenten auf die Sparte aufmerksam geworden. In dieser Internet-Vereinigung werden noch heute wöchentlich Fotos der Gärten ausgetauscht. Für Andreas Dölle ist das eine schöne Sache, denn: „Kinder stehen ganz oben.“ Und mit ihnen kamen auch ihre Eltern, die nun als neue Gesichter in den Beeten werkeln.

Von den 80 Parzellen sind zurzeit 59 vergeben. Dass das weniger sind, als noch vor drei Jahren, begründet der Vorsitzende mit Alters- oder Krankheitsgründen der Pächter. Er würde sich freuen, noch mehr junge Menschen in dem Verein begrüßen zu dürfen. Um bei den möglichen Interessenten und Besuchern gleich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, hat der fleißige Gärtner aber auch sein Projekt „Kunstgarten“ in die Reali- tät umgesetzt. Zusammen mit freiwilligen Helfern stellt er dort alte Gartenutensilien und Dekorationsgegenstände aus.

Wem bei aller Idylle doch etwas auf der Seele brennt, der fände aber immer ein offenes Ohr bei ihm, erklärt Andreas Dölle. So gerade geschehen, denn es droht Ärger im Paradies. Die Kleingärtner fühlen sich ihrer Parkplätze durch die Deutsche Bahn beraubt. Diese hat an der Bahnstation Felgeleben einen Lärmschutzwall errichtet. Durch den sei die Straße nicht mehr breit genug, um an der Seite zu parken, erklärt Andreas Dölle. Kleingärtner, die dies dennoch tun, würden jetzt, auf den gleichen Stellplätzen wie noch vor ein paar Monaten, einen Strafzettel erhalten. Vermutlich wird Andreas Dölle aber dank seines Tatendranges auch für diesen Konflikt eine Lösung finden.