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Gedenken Linke begehen Weltfriedenstag

Politiker der Die Linke haben am Mahnmal für die Opfer des Faschismus in Schönebeck einen Kranz niedergelegt.

Von Jan Iven 02.09.2018, 11:38

Schönebeck. Ein „ungewöhnlicher Gedenktag“ sei der Weltfriedenstag, sagte der ehemalige Bundestagsabgeordnete Roland Claus (Linke) bei der Kranzniederlegung am Sonnabend am Schönebecker Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Erinnere das Datum am 1. September 2018 doch an den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen 1939 und damit an den Beginn eines Krieges und nicht an dessen Ende.

„Der Angriff läutete das größte Kriegsverbrechen in der Geschichte der Menschheit ein“, sagt Roland Claus, nachdem er gemeinsam mit der Schönebecker Linken-Ortsvorsitzenden Christa Beier einen Kranz an dem Mahnmal in der Nicolaistraße niedergelegt hatte. Knapp ein Dutzend Menschen war an diesem Sonnabendmorgen zu der Gedenkveranstaltung gekommen. „Sechs Jahre nach dem Angriff auf Polen lagen die Welt und Deutschland in Schutt und Asche“, sagte Roland Claus.

Der Weltfriedenstag am 1. September sei vor allem eine Mahnung an alle Menschen für die Gegenwart und die Zukunft. In vielen Ländern der Welt sei Frieden immer noch ein weit entferntes Ziel. „Die Krieg in Afghanistan hat nichts von dem gebracht, was versprochen wurde“, sagte Roland Claus. Deswegen habe die Linke im Bundestag den Bundeswehreinsatz als einzige Fraktion immer abgelehnt.

Es sei besser, sagte der Linken-Politiker weiter, die Probleme in der Welt möglichst frühzeitig mit Hilfe von Entwicklungszusammenarbeit zu lindern, als nach dem Ausbruch von Konflikten mit Bomben weitere Leben, Infrastruktur und Vertrauen zu zerstören.

Auch in Deutschland sieht Roland Claus das friedliche Zusammenleben gefährdet. „In Chemnitz wurde zuletzt der Hitlergruß gezeigt, also das Zeichen des Faschismus, ohne dass strafrechtlich dagegen vorgegangen wurde“, kritisierte Roland Claus. Solche Bilder auf den Titelseiten von deutschen Tageszeitungen ärgerten ihn. Er sei froh, dass viele Linken-Politiker vor Ort gemeinsam mit zahlreichen Aktivisten gegen die Rechten demonstrieren.

Roland Claus berichtete auch von einem japanischen Gedenktag am 6. August zum Abwurf der Atombombe auf Hiroshima, an dem er einmal teilgenommen hat. „Als Symbol des Friedens falten die Schulkinder davor kleine Kraniche aus Papier“, erzählte Roland Claus. Die meisten Japaner könnten daher die Kranichfiguren aus Papier falten.

Die Weltfriedenstag wird in den alten Bundesländern auch als Anti-Kriegstag begangen. „Über die Bezeichnung sollten wir aber nicht streiten, sondern uns gemeinsam dem Anliegen einer friedlichen Welt widmen“, sagte der Linken-Politiker bei der Gedenkveranstaltung in Schönebeck.

Roland Claus war bis zur Bundestagswahl im September 2017 Bundestagsabgeordneter der Linken für den Burgenlandkreis. Anfang des Jahres ist er aus privaten Gründen von Naumburg nach Schönebeck gezogen.