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Glatteis Frost bringt Salzländer ins Rutschen

Vereiste Straßen und spiegelglatte Fußwege machten den Menschen in Schönebeck und Staßfurt das Leben schwer.

Von Madlen Bestehorn 05.03.2018, 12:56

Schönebeck/Staßfurt l Ab fünf Uhr stand das Telefon im Polizeirevier Salzlandkreis nicht mehr still: Von verbeulten Autos über Fußgänger, die auf spiegelglatten Wegen das Gleichgewicht verloren hatten, bis zu verletzten Personen war alles dabei. Wie Polizeisprecher Marco Kopitz der Volksstimme sagte, passierten in der Stadt Könnern gleich zwei Unfälle direkt hintereinander. Gegen sechs Uhr verletzte sich eine 31-Jährige an Schulter und Knie, um 6:30 Uhr ein 24-jähriger Mann an der linken Hand. Beide waren mit ihren Autos unterwegs. Von diesen Fällen abgesehen blieb es bei Sachschäden an Autos oder Gebäuden. So kamen Pkw etwa in Nienburg, Aschersleben, Schönebeck, Staßfurt oder Bernburg zu schaden. Meist handelte es sich um parkende Pkw, in die fahrende Autos hineinrutschten.    

Die Notaufnahme des Ameos-Klinikums in Schönebeck zählte von sechs bis elf Uhr vormittags 22 Glatteis-Opfer im Alter zwischen 20 und 80 Jahren. Die meisten von ihnen waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Die Diagnosen reichten von einfachen Prellungen über Arm- und Beinbrüche bis zu drei Patienten, die stationär aufgenommen wurden. Letztere mussten anschließend operiert werden. Die übrigen 19 Patienten konnten ambulant versorgt werden.   

Auch das Ameos-Klinikum Staßfurt-Aschersleben berichtet von einer signifikant gestiegenen Anzahl an Vorfällen. Die Notaufnahmen in Staßfurt und Aschersleben waren in den Morgenstunden am Montag stark frequentiert. „Wir hatten erheblich viele Aufnahmen in Bezug auf Frakturen und Brüche", berichtet Sebastian Lehotzki, Krankenhausdirektor.

Die Kreisverkehrsgesellschaft des Salzlandkreises (KVG) wies am Montagmorgen auf ihrer Internetseite auf Verspätungen im Busverkehr hin. So kam es aufgrund des Glatteies zu Verspätungen zwischen 15- 20 min im Beförderungsangebot. Auf Grund von massiven Glatteis die Ortschaften Borgesdorf/Pobzig/Gramsdorf nicht angefahren, heißt es auf der Internetseite weiter.

Die Deutsche Bahn gab auf Nachfrage an, dass es zu keinen Einschränkungen im Reiseverkehr gekommen sei und von den Reisenden auch keine durch Glatteis bedingten Verspätungen in Kauf genommen werden mussten. Stattdessen hatte der Winterdienst rechtzeitig gestreut, sodass die Züge ab vier Uhr wie gewohnt fahren konnten.

Der Städtische Bauhof Schönebeck wurde erstmals um vier Uhr alarmiert. Da sich die Mitarbeiter jedoch erst selber langsam zur Arbeit tasten mussten, konnte 20 Minuten später damit begonnen werden zu streuen. Wie Betriebsleiter Heinz-Werner Herrler mitteilte, stünden einige Fahrzeuge für morgen zwar in Rufbereitschaft, "aber wir rechnen mit weniger Betrieb als heute", so seine Einschätzung. Den morgendlichen Autofahrern rät er, etwas vorsichtiger zu fahren.

Der deutsche Wetterdienst weist auf seiner Internetseite darauf hin, dass in der Nacht zum 7. März die Temperaturen in den leichten Frostbereich, zwischen -1 und -4 Grad Celsius, zurückgehen werden. Zudem soll es leicht bewölkt und niederschlagsfrei bleiben - mit Eisregen wie heute wäre demnach nicht zu rechnen.

Diese Einschätzung teilt auch Hobby-Meteorologe Thoralf Winkler. Er sagte auf Nachfrage: "Der Schnee morgen Nacht wird wohl nicht so schlimm werden. Vorhergesagt sind etwa fünf Zentimeter. Da bleibt bis Mittag kaum was liegen, aber im Berufsverkehr morgens kann es glatt sein."