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Grippeimpfung Mediziner empfehlen Impfungen

Klassische Influenza könne sich in dieser Saison mit dem Coronavirus vermischen

Von Andre Schneider 18.09.2020, 23:01

Schönebeck/Staßfurt l Ja, meint die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) laut einer Pressemitteilung. Auch ein Mediziner aus Schönebeck teilt diese Meinung.

„Die Influenza, so der Fachausdruck für die Grippe, ist nicht zu unterschätzen“, betont die KVSA in einer Pressemitteilung. Typische Symptome wie Fieber, Husten oder Halsschmerzen stellen sich demnach binnen weniger Stunden ein. Diese Symptome sind ähnlich denen des Coronavirus. Eine Influenza könne den Erkrankten zudem mehrere Wochen außer Gefecht setzen und im allerschlimmsten Falle sogar tödlich enden.

Da die Grippeviren wandlungsfähig seien, müsse der Impfstoff, so heißt es in der Mitteilung, in jedem Jahr angepasst werden. Daher seien jährliche Impfungen wichtig, um gar nicht erst an Grippe zu erkranken oder zumindest einen milderen Verlauf zu bewirken.

„Gerade zu Coronavirus-Pandemiezeiten ist die Grippeschutzimpfung noch wichtiger als sonst, damit die Influenza Anfang nächsten Jahres milde verläuft und sich möglichst wenig mit dem Pandemiegeschehen überlagert“, erklärt Dr. Burkhard John, Vorstandsvorsitzender der KVSA. „Denn wenn das Immunsystem eines Menschen mit beiden Krankheiten gleichzeitig belastet wird, hat es enorm viel zu leisten. Für Patienten mit chronischen Vorerkrankungen kann das dramatische Auswirkungen haben“.

In diesen Tagen kommt der Impfstoff in den Arztpraxen an. Den erwarten auch Dr. Robin John und sein Team vom Hausarztteam Schönebeck. Der Mediziner empfiehlt ausdrücklich die Impfung gegen die Grippe. „In dieser Saison müssen wir Doppelinfektionen vermeiden“, so John.

Dabei empfiehlt er die Impfung nicht nur den klassischen „Risikogruppen“ ab 60 Jahren, sondern auch jüngeren Menschen. Schließlich könne, das bestätigt der Schönebecker Allgemeinmediziner, die Grippe jeden für mehrere Tage und Wochen zu einer Auszeit zwingen und teils schwere Krankheitsverläufe hervorrufen.

Vor allem für Schwangere und Kinder, die nicht so viel Immunität gegen die gefährlichen Krankheitserreger mitbringen würden, sei eine Impfung zu empfehlen.

Das Hausarztteam, das an mehreren Standorten praktiziert, sieht sich laut John jedenfalls gut vorbereitet. „Stand jetzt können alle geimpft werden“, so der Mediziner. „Eine Limitierung des Impfstoffs gibt es nicht.“ Eine Impfung könne mit wenig Aufwand beim Hausarzt umgesetzt werden und sei für gesetzlich versicherte Patienten ohne Kostenaufwand möglich. Nebenwirkungen würde es nur wenige geben. Lediglich Personen, die an einer Hühnereiweißallergie leiden, müssten dies vorher angeben, da der klassische Impfstoff hieraus gewonnen werden. „Aber auch da gibt es Möglichkeiten“, sagt Dr. Robin John.

Und dennoch: Wer an Fieber und Erkältungssympthomen leide, für den gibt es dieser Tage zunächst nur einen richtigen Weg: Er solle sich zunächst auf das Coronavirus testen lassen. Die Gefahr, sich mit dem Erreger zu infizieren sei trotz geringer Zahlen in Sachsen-Anhalt weiterhin gegeben.