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Handball Richtige Schlüsse gezogen

Der Glinder HV Eintracht gewinnt sein Heimspiel in der Verbandsliga gegen den HV Rot-Weiss Staßfurt II mit 30:23 (16:10).

Von Dennis Uhlemann 11.09.2018, 23:01

Glinde/Staßfurt l Ein Baum braucht eine Wurzel, um stark zu sein und zu gedeihen. Und ein Handball-Team benötigt einen soliden Torhüter, um erfolgreich zu spielen. Genau dieses Problem hat der HV Rot-Weiss Staßfurt II aus der Verbandsliga Nord momentan. Im Sommer beendete der seit Jahren sichere Rückhalt Andreas Jesse seine Karriere. „Dass es ein Verlust wird, war klar. Wie groß der ist, wird aber erst jetzt deutlich“, beschrieb es Coach Mario Kutzer.

Denn die Staßfurter Reserve unterlag beim Glinder HV „Eintracht“ deutlich mit 23:30 (10:16). Und dabei vermisste Kutzer die Stabilität. Die jungen Chris Sieland und Pascal Stein können die Jesse-Lücke noch nicht füllen. „Es fehlte Sicherheit von hinten. Die Glinder konnten von allen Positionen werfen und die Bälle waren gefühlt immer drin.“

Und so hatte der Gastgeber wenig Probleme. Laut GHV-Coach Peter Pysall haben sie „die richtigen Schlüsse“ aus der Auftaktpleite in Klein Oschersleben gezogen. „Wir haben unsere Chancen besser genutzt und hatten mehr Sicherheit in der Abwehr.“ Auch das Umschaltspiel hat dem 58-Jährigen besser gefallen. Sein Team setzte sich so zeitig ab, schon mit 6:2 (11.) war das Spiel in Richtung Heimsieg gelenkt. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir in der Folge noch konsequenter vorgelegt hätten“, so Pysall. Ein „ungutes Gefühl“ hatte er aber nicht mehr. Mit der Erfahrung eines Topteams der Liga hat es die „Eintracht“ souverän zu Ende gespielt.

Das musste auch Kutzer einsehen. Denn immer wenn die Staßfurter mal wieder dran waren, „sind wir wieder eingebrochen, haben zu viele einfache Fehler in Angriff und Deckung gemacht und riesige Lücken geschaffen“. Und diese wusste der GHV zu nutzen. „Glinde war die bessere Mannschaft, sie waren stark besetzt“, so Kutzer. Vor allem von Mittelmann Julian Bauer war er angetan. „Er war flink und hat schöne Finten gezeigt, mit ihm hatten wir unsere Probleme.“ Aber auch die Kreyenberg-Brüder Max und Michael waren mit ihren Treffern entscheidend am Sieg beteiligt. „Sie kennen sich in- und auswendig“, so Pysall. Zusammen mit Bauer sah er sie als „Sicherheitsfaktor“.

Während der GHV-Coach trotz des Sieges „noch einiges an Steigerungspotenzial“ sieht, war bei den Gästen im Umkehrschluss auch nicht alles schlecht. Vor allem Tino Korin, der nach langer Verletzungspause zurückkehrte, „hat Stabilität reingebracht“, lobte Kutzer. Er war mit sechs Toren bester Staßfurter Werfer, hatte aber noch nicht die Puste für 60 Minuten. Mit Florian Panzer „kam dann mehr Tempo ins Spiel“ , sagte Kutzer, der nach zwei Pleiten zum Auftakt zwar noch nicht den Teufel an die Wand malen will, aber schon sagt: „Durch das Torwart-Problem ist eine blöde Stimmung bei uns.“ Dieses Problem gilt es zu lösen. Denn ohne eine solide Wurzel ist ein Baum nun mal nichts wert.

Glinde: Weiss - Bauer (2), Giesemann, Rosemeier, Maynicke (1), Ma. Kreyenberg (8), Kowaczeck (2), Kralik (6), Bartels, Deumelandt, Tacke, Mi. Kreyenberg (9), Herrmann (1)

Staßfurt: Sieland, P. Stein - Langewald, Korin (6), Kunze (5), Dittmar, Loose (2), Panzer (4), Hoffmann (1), Engelhrdt (4), Ilgenstein (1)

Siebenmeter: Glinde 2/2- Staßfurt 3/3 Zeitstrafen: Glinde 3 - Staßfurt 3