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Haus Achterbahn Gemeinschaftswerk erfüllt Bewohner mit Stolz

Kinder und Jugendliche haben in Schönebeck ihre im Dachgeschoss neu gestalteten Zimmer bezogen.

Von Anneliese Klose 27.11.2016, 23:01

Schönebeck l Aus alt macht neu. Dass dahinter viel Mühe, Arbeit und Dreck stecken, wissen die Mitarbeiter und auch die Kinder und Jugendlichen des Hauses „Achterbahn“ an der Bertolt-Brecht-Straße. Aus einer Idee der ehemaligen langjährigen Leiterin des Hauses, Marina Drobny, und des Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Schönebeck, Mario Kannegießer, die Räume und Bäder unter dem Dach zu erneuern, wurde schließlich ein großes Sanierungsprojekt, bei dem alle mit anpackten.

Keiner war sich zu schade und Hand in Hand wurden viele Arbeiten in Eigenleistung gemacht. Ganz besonders fleißig war Enrico Hansen, versichern die Erzieher des von der Awo getragenen Hauses. Seit acht Jahren ist er in diesem Heim zu Hause und fühlt sich sehr wohl. Für seinen täglichen Einsatz hat er bei der feierlichen Einweihung den Schlüssel für die eine Ein-Raum-Wohnung bekommen und durfte das Band zur Eröffnung der oberen Etage durchschneiden. Der echte Schönebecker, wie er selbst sagt, ist 17 Jahre alt und kocht sehr gerne, was er jetzt zu jeder Zeit machen kann. Sein handwerkliches Interesse ist groß und er möchte gern einmal Tischler werden. In seiner kleinen Wohnung wird er sich auf ein selbständiges Leben vorbereiten.

Die ersten persönlichen Sachen wurden noch während der Feierstunde und an den Gästen vorbei in das neue kleine Zuhause gebracht. Aber nicht nur er, sondern auch die anderen Jugendlichen, die wie Enrico ein Schlüsselband mit ihrem Namen bekommen haben, trugen Kartons und Sachen in ihre neuen Zimmer. Die 14- bis 18-jährigen Jugendlichen waren ganz aufgeregt, denn für einige war es eine richtige Überraschung, das sie eines der neuen Zimmer bekommen. Freude auf allen Gesichtern, auch auf denen der Mitarbeiter um die Leiterin des Hauses, Sabine Keitz, die seit 1. September das Zepter führt.

Sechs Zimmer und fünf neue Bäder sind entstanden und sie sind einfach schick. Bei der Besichtigung staunten auch die Geschäftsführerin der Awo, Ines Grimm-Hübner, und Karin Assend vom Lions Club Schönebeck-Bad Salzelmen.

Die neu ausgebaute Etage ist ein Schritt in die Selbständigung der jungen Menschen, mit mehr Selbstverantwortung und Selbstbestimmung, ein Schritt in das Erwachsenwerden. Ein kleiner Film über die Bauzeit brachte viele zum Schmunzeln und erzeugte auch Stolz auf das Geschaffene.