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Hochwasserschutz 28 Millionen für Hochwasserschutz

Für 2019 sind im Flussbereich Schönebeck viele große Projekte rund um den Hochwasserschutz geplant.

19.01.2019, 04:00

Von Emily Engels

Schönebeck/Barby/Calbe l „Man sieht nicht immer die Bagger rollen. Das heißt nicht, dass auf einem Abschnitt nichts passiert“, sagt Ronald Günther, Flussbereichsleiter Schönebeck des Landesbetriebes für Hochwasserschutz (LHW). Dass die Ziele für 2019 anspruchsvoll sind, zeigt schon die Geldsumme, die in diesem Jahr aus Hochwasserschutzmitteln von Land und Bund im Flussbereich Schönebeck eingesetzt wird. 27,7 Millionen Euro sollen in die Planung und Umsetzung der Projekte fließen. Denn das ist fast doppelt so viel wie 2018 – hier waren es 15 Millionen Euro.

Zwischen Klein Rosenburg und der Fähre Groß Rosenburg sowie zwischen der Fähre Groß Rosenburg und Trabitz wird am rechten Saalehauptdeich in diesem Jahr gebaut. An diesen jeweils mehr als zwei Kilometer langen Teilabschnitten werden die Deiche erneuert. Mit den Arbeiten an einem weiteren etwa zwei Kilometer langen Abschnitt vor Trabitz habe man bereits im Sommer 2018 angefangen. „Wir planen, den Hauptteil für alle Abschnitte 2019 abzuschließen“, so Günther.

Zwischen Calbe und Barby ist die Planung für einen etwa drei Kilometer langen Teilabschnitt abgeschlossen. Da jedoch private Grundstücke für den Deichbau verwendet werden müssen, brauche das LHW die Zustimmung der Grundstücksbesitzer. Diese liegt noch nicht von allen vor. „Deshalb ist der Baubeginn zwar für 2019 angedacht, allerdings können wir es nicht mit Sicherheit sagen“, sagt Günther. Man sei allerdings mit den Besitzern, von denen eine Genehmigung noch fehlt, im Gespräch.

Vier Teilabschnitte zwischen Aken und Breitenhagen befinden sich derzeit in Planung. „Wenn wir in Aken nichts machen würden, dann würde sich das auch auf den Salzlandkreis auswirken“, begründet Günther den Abschnitt, der an den Landkreis Anhalt-Bitterfeld angrenzt. Realistisch sei ein Baubeginn ab 2020.

Die geplante 500 Meter lange Schutzmauer am Pretziener Fischerufer ist aktuell in der Ausschreibung. „In diesem Jahr wollen wir zeitnah mit dem Bau anfangen“, so Günther.

In drei Bauabschnitten wird hier geplant und gebaut. Aktuell ist eine 300 Meter lange Hochwasserschutzmauer im Bau. Die weiteren Arbeiten am Deichlückenschluss mit einem in Planung befindlichen Teilstück als Deichbau – dem dritten Bauabschnitt – sollen frühestens 2020 beginnen, so Ronald Günther.

„Der Barbyer Landgraben ufert bei Glinde sehr stark aus“, so Günther. Deshalb sollen Rückstaudeiche beziehungsweise Verwallungen gebaut werden. Ab Anfang März ist angedacht, die dann vorliegende Entwurfsplanung, mit der Kommune und den Genehmigungsbehörden zu beraten. Die Planungen insgesamt sollen noch 2019 abgeschlossen werden.

„Zwischen Weltrad und dem linken Elbehauptdeich planen wir 2019 die Lückenschließung weiterer Abschnitte“, so Günther. Ebenfalls auf dem Programm steht die Planung der Abschnitte zwischen Müllerstraße und Frohse. Auch geplant ist ein Siel zur Schließung der Hochwasserschutzlinie im Bereich des Solgrabens in Frohse. Er sagt: „Die Baumaßnahme soll bei Hochwasser einen Rückstau im Solgraben verhindern.“

Entlang der B 246a bis zum Kreisverkehr Elbenau ist nicht überall die Möglichkeit der Deichverteidigung (bautechnische Maßnahmen zur Gewährleistung der Deichsicherheit) gegeben, erklärt Günther. Deshalb ist hier noch ein Abschnitt ab der Steinablage am Abzweig der B 246a nach Ranies parallel der Straße bis nach Grünewalde geplant. Auch plane man an mehreren Abschnitten vom Apfelwerder bis nach Magdeburg. 2019 werden auch hier die Bauarbeiten in den ersten Abschnitten beginnen.

Ein geologisches Problem gibt es bei Barby: Hier steigt bei Hochwasser hinter den Deichen Drängwasser hoch. Deshalb soll der gesamte Deichabschnitt von Calbe bis Barby durch zusätzliche Deiche, die das Drängwasser zurückhalten sollen, gesichert werden. Günther: „Mit der Planung der Teilabschnitte wird 2019 begonnen.“ Ebenfalls weiter geplant wird der Deichlückenschluss bei Plötzky im Bereich der Magdeburger Straße.

Zurück nach Schönebeck zum Elbtor, an dem seit 2018 im Rahmen des Hochwasserschutzes gebaut wird: Ein Blick auf die Baustelle am Donnerstagmorgen zeigt, dass auch hier die Arbeiten gut vorangehen. 2020 soll der Abschnitt fertig sein. Damit das gelingt, rollen die Bagger – und zwar sichtbar.