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Industriemuseum Traktorenwerk bekommt eigene Halle

Die Arbeiten am Industriemuseum Schönebeck gehen weiter.

Von Olaf Koch 20.02.2018, 18:26

Schönebeck l Herrichten? Da macht Georg Plenikowski dicke Backen. Für den Präsidenten des Industriemuseums (Imuset) gleichen die Arbeiten an der hinteren Halle auf dem Gelände des Museums einem „Hallenneubau“. Da wird nicht nur frische Farbe an die Wände gebracht und mal hastig ausgefegt. „Nein, nein. Wir planen viel mehr. Wir hatten kürzlich einen Statiker im Haus, der alles geprüft hat. Wir werden richtig Wände rausreißen, um Platz zu haben“, kündigt Plenikowski an.

Während die obere Etage als große Veranstaltungshalle fertig ist, dort fanden im vergangenen Jahr mehrere Aufführungen statt, machen sich die Imuset-Leute nun an das Erdgeschoss. Nach deren Vorstellungen soll dort das komplette Thema „Traktorenwerk“ Einzug halten, vermutlich auch andere Exponate, die Schönebeck als regionaler und überregionaler Technologie- standort als ein Alleinstellungsmerkmal darstellen.

Zeit will der Verein sich nicht lassen. Wenn es geht, soll schon zur großen Wiedereröffnung Mitte Mai einiges oder vielleicht alles fertig sein. Das wiederum macht eines deutlich: Die Mitglieder des Vereines sind Arbeiter, die es in ihrem vergangenen Leben gewohnt waren, kräftig anzupacken.

Nach der EMS-Halle, dem Wohnhaus den Betriebsingenieurs und der zweiten Halle im hinteren Bereich sind die dringenden werterhaltenden Arbeiten auf dem Imuset-Areal längst nicht beendet. Haben die Mitglieder diese Projekte geschafft, dann wollen sie sich an die nächste Aufgabe wagen: an die Villa. „Die sieht zwar nicht mehr schön aus, vor allem dann, wenn an den anderen Gebäuden die Fassade erneut wurde, sie hat aber im Moment noch Stabilität“, erzählt Georg Plenikowski. An der Villa ist das Dach relativ intakt, aber die Fassade bezeichnete der Imuset-Präsident als „echt schlimm“. Wer bei Öffnungszeiten näher herangeht, wird dies selbst sehen können.

Die Sanierung der Villa steht zwar auf dem Arbeitsplan, ist aber noch nicht einmal ansatzweise finanziell untersetzt. „Im Moment weiß ich auch noch, wo wir das Geld für dieses Haus herbekommen sollen“, sagt er der Volksstimme. Aber wer Plenikowski und seine Mannen kennt, der weiß: Ein „Geht nicht, gibt‘s nicht“ kennt er nicht.

Wenngleich der Verein in den vergangenen Wochen und Monaten mehrere neue Mitglieder werben konnte (derzeit sind es rund 30), werden noch weitere Helfer benötigt. „Wir reden dabei nicht um Fachkräfte, die handwerkliche Berufe beherrschen oder technisch begabt sein müssen“, so Georg Plenikowski. Er wirbt für interessierte Freunde, die sich zutrauen, zu den Öffnungszeiten Gäste in den Gebäuden und auf dem Außengelände zu betreuen und die gleichzeitig kommunikativ sind. So hat sich innerhalb des Vereines bereits eine Frauengruppe gebildet, um die Aufgaben auf breitere Schultern zu verteilen.