1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Grün in Kolonistenstraßen

Insek Grün in Kolonistenstraßen

Schönebeck arbeitet an einem Entwicklungskonzept. Mit ihm sollen Zielstellungen einer Stadtentwicklung bis 2030 aufgezeigt werden.

Von Ulrich Meinhard 20.10.2016, 03:04

Schönebeck l Urbanes Wohnen. Ländliches Wohnen. Schönebeck bietet beide Möglichkeiten. Dies war eine der Feststellungen, die beim zweiten öffentlichen Werkstattabend auf dem Weg zu einem integrierten Stadtentwicklungskonzept (Insek) formuliert worden sind. Anberaumt war die Veranstaltung am Montagabend in den Räumen des Hauses „Luise“ in der Moskauer Straße. Gekommen waren neben Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) einige seiner Mitarbeiter aus der Verwaltung wie Dezernentin Ina-Babette Barann und Micheal Gremmes vom Stadtplanungsamt, zudem mit Torsten Pillat, Michael Schulz, Markus Baudisch Gundhelm Franke (alle CDU), Ralf Schneckenhaus (Die Linke) und Frank Schiwek (SPD) eine Handvoll Stadträte. Und auch eine Handvoll interessierter Bürger, zwölf an der Zahl, hatte sich eingefunden, ebenso Plötzkys Ortsbürgermeister Martin Kütz.

Und es ging um viel: um nichts Geringeres als die Zukunft der Stadt. Wie soll sich Schönebeck bis 2030 entwickeln? Da stand die These von einer „entschleunigten Stadt vor den Toren Magdeburgs“ im Raum. „Das bedeutet nicht, das sie leblos ist, sondern vielmehr eine charaktervolle Kleinstadt“, betonte Andreas Paul. Der Mitarbeiter des Leipziger Büros für urbane Projekte - das von der Stadt beauftragt wurde, den Prozess zum Insek zu begleiten - moderierte mit seiner Kollegin Christiane Kornhaß den Abend. Ein Schwerpunkt war das Thema Wohnen.

Zum Status quo sagte Andreas Paul, dass es gegenwärtig zu viel Wohnraum gebe. Darum müsse eine „Anpassung“ erfolgen. „Das ist alles noch allgemein. Deshalb müssen wir konkreter werden“, meinte Paul und rief dazu auf, zwei Arbeitsgruppen zu bilden.

An zwei Tischen wurden Themen besprochen, wie das Flair einer Stadt attraktiv aufgewertet werden kann und welche Standortfaktoren die Stadt positiv beeinflussen.

Der Mitarbeiter des städtische Presseamtes, Matthias Zander, erklärt dazu: „Anhand von strukturellem und sich inhaltlich durchdringendem Kartenmaterial wurden unter anderem diese Fragen besprochen: Welche Stadtbereiche haben welche Aufgaben? Was machen die Zentren aus? Welche Mitten veträgt die Stadt? Welche Aufgaben haben Grün und Freiraum in Schönebeck und Ostelbien? Welche Rolle spielt die Elbe?

Daraus leiteten sich einige Antworten und Zielstellungen ab, wie: Nähe zur Natur für alle zugänglich entwickeln. Mehr Grün für die Stadt, vor allem im Zentrum. Urbanität mit kurzen Wegen innovativ gestalten. Rückbau des Leerstandes als Chance für bezahlbaren, barrierefreien und modernen Wohnraum ergreifen. Das blaue Band er Elbe als touristische und erholsame „Perlenkette“ weiter ausgestalten.

Oberbürgermeister Bert Knoblauch erlebte die Diskussionen als „kontrovers“. In welcher Hinsicht? „Jeder brachte seine Schwerpunkte mit. Der eine verwies auf die Elbe, der andere auf Salzelmen, der nächste auf die Schaffung von Arbeitsplätzen“, unterstreicht das Stadtoberhaupt. Befragt nach einer konkreten Idee, verweist er auf die Begrünung der Kolonistenstraßen. Und ja: Die ganze Sache bleibe erst einmal theoretisch. „Jetzt werden Ideen gesucht. Die dann aber keineswegs als Thesen im leeren Raum stehenbleiben sollen“, so Knoblauch. Liegen schließlich klare Zielstellungen vor, müsse geprüft werden, inwieweit sie finanzierbar sind.

Der dritte öffentliche Werkstattabend soll am 14. November stattfinden, auch die Anfangszeit steht mit 18 Uhr fest - nur eine Örtlichkeitist ist noch nicht gefunden. Thema dann: Mobilität.

Bürger, die Fragen oder Anregungen zum Insek haben, können sich an das Stadtplanungs- und Stadtentwicklungsamt im Breiteweg 12 wenden, Telefon (03928) 71 04 05 oder E-Mail an st.schmidt@schoenebeck-elbe.de.