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Insolvenz Geschäftsbetrieb ist stillgelegt

Der Schönebecker DRK-Kreisverband musste im April 2018 Insolvenz anmelden. Bis Ende Juni war der Geschäftsbetrieb gesichert.

Von Dan Tebel 06.08.2018, 01:01

Schönebeck l Der Geschäftsbetrieb des DRK-Kreisverbandes Schönebeck ist am 1. Juli 2018 aus insolvenzrechtlichen Gründen stillgelegt worden. Das teilt eine Sprecherin der zuständigen Insolvenzverwaltung auf Nachfrage der Volksstimme mit. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte der Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten und Gehälter der hauptamtlichen Mitarbeiter wie auch alle Leistungen erbracht werden.

Der DRK-Kreisverband Bernburg übernahm zuvor den gesamten Pflegebereich des angeschlagenen Verbandes sowie 27 hauptamtliche Mitarbeiter. Der Pflegebereich enthält unter anderem die Tagespflege sowie die Sozialstation und die ambulante Pflege. Diese Geschäftsbereiche würden vollumfänglich fortgeführt, berichtet eine Sprecherin weiter. Mit dieser Übernahme ist allerdings – in der Gesamtheit betrachtet – nur ein Teil der 76 Mitarbeiter übernommen worden. Wie eine Sprecherin erklärt, hätten 25 Mitarbeiter auch ihre Kündigungen erhalten. Mit 17 Mitarbeitern seien zudem Aufhebungsverträge – einvernehmlich zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer – geschlossen worden.

Die Sozialleistungen des DRK-Kreisverbandes Schönebeck, die nicht von den Bernburger Kollegen übernommen wurden, seien neu ausgeschrieben worden.

Um was geht es genau? Unter anderem hat der Schönebecker DRK-Kreisverband Schülerfahrten und Fahrdienste sowie Fahrten für die Kassenärztliche Vereinigung durchgeführt, wie Katja Hartge-Kanning, stellvertretende Geschäftsführerin des DRK-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, auf Nachfrage der Volksstimme erklärt. Dafür waren insgesamt 28 Mitarbeiter im Einsatz. Mit der Stilllegung des Geschäftsbetriebes sind diese Bereiche neu vergeben worden. Katja Hartge-Kanning: „Der Fahrdienst für die Kassenärztliche Vereinigung wurde für die Gebiete Staßfurt und Bernburg an die Johanniter übergeben und für das Gebiet Schönebeck an eine Firma mit Sitz in Halle. Für den Bereich des allgemeinen Fahrdienstes (Schul- und Kitafahrten) kennen wir den aktuellen Stand nicht.“

Laut einer Sprecherin seien diese Schul- und Kitafahrten zunächst eingestellt (auch durch Ferienbeginn) und zum 1. Juli an verschiedene soziale Organisationen und Verbände vergeben worden. Der Fahrdienst sollte zunächst ebenfalls dem DRK in Bernburg zugeschrieben werden.

Und was passiert mit der DRK-Liegenschaft in Schönebeck an der Geschwister-Scholl-Straße? Laut der Sprecherin ist das Gebäude seit Öffnung des Insolvenzverfahrens im April an den DRK-Landesverband vermietet. Der beabsichtige sogar, das Grundstück zu kaufen. „Derzeit wird ein notarieller Kaufvertrag vorbereitet“, erklärt die Sprecherin. Der DRK-Landesverband bestätigt, dass ein Kauf angedacht sei „und die hierzu erforderlichen Schritte in die Wege geleitet wurden“.

So oder so befindet sich das Gebäude aber derzeit in guten Händen. Der neugegründete DRK-Ortsverein Schönebeck nutzt die Liegenschaft in Absprache mit dem Landesverband, um die ehrenamtlichen Aufgaben durchzuführen. Hier sind zum Beispiel die Büroräume und die Fahrzeuge untergebracht. Und das soll erst einmal auch so bleiben.

Der DRK-Kreisverband hatte im April Insolvenz angemeldet. Unter anderem weil die Rotkreuzler die Ausschreibung um den Rettungsdienst ein Jahr zuvor nicht für sich behaupten konnten, fehlten dem Verein zusätzlich Einnahmen.