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Investitionen 724.000 Euro für Feuerwehren

Die Verbandsgemeinde Egelner Mulde kann 2019 für die acht Ortsfeuerwehren insgesamt 724.000 Euro ausgegeben.

Von René Kiel 10.04.2019, 22:03

Egeln l Die Verbandsgemeinde Egelner Mulde plant bis zum Jahr 2026 Ausgaben von 1,88 Millionen für die Neuanschaffung von Fahrzeugen für die acht Ortswehren. Das teilte Hauptamtsleiterin Dagmar Witzke in der Sitzung des Ausschusses für Brand- und Katastrophenschutz des Verbandsgemeinderates unter Hinweis auf die Risikoanalyse mit. Dafür erhofft man sich Fördermittel vom Land. Allein ist die Verbandsgemeinde bei der derzeitigen Finanzausstattung nicht in der Lage, diese Ausgaben zu stemmen. 

In der Sitzung stellte die Ressortchefin den Teilhaushalt dieses Bereiches für das laufende Jahr vor. Danach sind für den Brandschutz Erträge von 102.800 Euro und Aufwendungen von insgesamt 724.400 Euro geplant, womit sich ein Zuschussbedarf in Höhe von 621.600 Euro ergibt.

Es sei vorgesehen, 399.700 Euro für Beschaffungen bereit zu stellen und 112.200 Euro für sonstige Aufwendungen, sagte Witzke. Dahinter verbergen sich unter anderem Aufwandsentschädigungen, die Feuerwehrrente, die medizinische Untersuchung der Kameraden und die Kosten für die Aus- und Fortbildung. „Für die Beschaffung von Schutzbekleidung sollen 55.000 Euro ausgegeben werden, für die Impfung der Einsatzkräfte gegen Hepatitis A und B 1000 Euro und für den Erwerb des Lkw-Führerscheins 3200 Euro.  

Die Reparatur der Drehleiter der Egelner Ortswehr wird mit 70.000 Euro zu Buche schlagen und die Anschaffung von Schlauchmaterial 15.000 Euro“, sagte die Hauptamtsleiterin. Geld vom Land Die Überholung der Drehleiter koste eigentlich 90.000 Euro. Davon habe man im vorigen Jahr schon einen Teil ausführen lassen. „Bestimmte Teile müssen nach zehn Jahren ausgetauscht werden, ob sie kaputt sind oder nicht“, sagte Ausschusschef Christian Boos (CDU). 

Wie Witzke weiter berichtete, sollen in diesem Jahr weitere 94.900 Euro investiert werden. Das Geld stammt aus der Investitionspauschale, die die Mitgliedsgemeinden vom Land erhalten. Davon zahlen die Kommunalpolitiker freiwillig 25 Prozent in die Verbandsgemeindekasse. Davon sollen ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) für die Ortswehr Wolmirsleben im Wert von 40.000 Euro gekauft, die Instandsetzung von Hydranten für 2900 Euro, ein Schlauchtransportanhänger für 16.000 Euro, ein mobiler Stromerzeuger für 24.000 Euro sowie zehn Funkmeldeempfänger für 3000 Euro bezahlt und Ersatzbeschaffungen für 9000 Euro getätigt werden. 

Das Notstromaggregat soll in Etgersleben stationiert werden und zum Einsatz kommen, wenn es zu einem großflächigen Stromausfall kommt, sagte der für den Brandschutz zuständige Mitarbeiter des Ordnungsamtes Steve Feld. Jeder Euro zählt „Es muss regelmäßig in Betrieb genommen werden, sonst funktioniert es im Ernstfall nicht“, sagte der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr (UWGE), der an dieser Sitzung teilnahm.  

„Die 62 Digitalfunkgeräte, die wir vom Land bekommen, sollen 2020 beschafft werden“, informierte Dagmar Witzke. Boos empfahl der Verwaltung, zu prüfen, ob man mit den alten Geräten noch Erträge erwirtschaften kann. „Jeder Euro Einnahme ist ein Euro Einnahme“, sagte der Ausschusschef.

Aus Sicht von Boos sind 400.000 Euro, die die Verbandsgemeinde in jedem Jahr in den Brandschutz investieren will, die unterste Grenze. Der Finanzbedarf sei wesentlich höher. „Mit dieser Finanzausstattung leben wir am untersten Level. Ich bin aber nicht bereit, weitere Abstriche zu machen“, sagte Boos und fügte hinzu: „Wir sparen uns kaputt.“  Auch Dagmar Witzke war der Auffassung: „Die finanzielle Decke in der Verbandsgemeinde ist knapp bemessen. Sie ist eigentlich nicht ausreichend.“ Spazialisierung der Ortswehren Verbandsgemeinde-Wehrleiter Michael Kieler, machte deutlich, dass er mit dem Teilhaushalt Brandschutz leben könne, obwohl er sich gern mehr gewünscht hatte. Er drängt auf eine weitere Spezialisierung der Ortswehren und auf die Schaffung von Löschwasserentnahmestellen. „Dazu sollte eine Prioritätenliste erstellt werden“, sagte Kieler. 

„Die Verbandsgemeinde hat für die Verbesserung der Löschwasserentsorgung seit 2015 insgesamt 87 386 Euro ausgegeben. Das ist aber trotzdem noch zu wenig“, sagte Witzke. Dadurch konnten in Borne, Egeln-Nord, Tarthun, Wolmirsleben, Unseburg und Westeregeln Maßnahmen umgesetzt werden.

Der Löwenanteil von 24.900 Euro entfiel 2016 auf den Einbau von drei Hydranten in der Hadmerslebener Straße in Westeregeln. Weitere 23.000 Euro wurden 2017 für einen Löschwasserschacht an der Ehlebrücke in Westeregeln ausgegeben.

In Wolmirsleben sei die Löschwasserversorgung im südlichen Teil des Dorfes grenzwertig, sagte Kieler. Zur Brandbekämpfung sei es sehr aufwendig das Wasser aus der Bode heranzuführen. „Wir haben ähnliche Probleme auch in den anderen Gemeinden“, sagte Witzke. Zum Teil seien auch fehlende technische Möglichkeiten für die Situation verantwortlich. In diesem Jahr habe man auf diesem Gebiet den Bau eines Tandembrunnens in der Nähe der Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ in Wolmirsleben im Auge.  Der Ausschuss empfahl dem Rat die Zustimmung des Etats.