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Jugendarbeit Vermieter fördert Feuerwehr

Mit einer jährlichen Spende unterstützt die Barbyer Wohnungsbaugesellschaft die Jugendarbeit in der Feuerwehr der Stadt.

Von Thomas Höfs 14.06.2017, 03:00

Barby l Stolz tragen die Mitglieder der Kinderfeuerwehr Barby ihre kleinen Uniformen, wenn sie sich im Gerätehaus der Elbestadt treffen. Alle zwei Wochen verwandeln sich die kleinen Mädchen und Jungen dann für einige Stunden in kleine Feuerwehrleute.

Auch im 21. Jahrhundert, in dem die digitale Revolution durch die Kinderzimmer zieht, bleibt die Feuerwehr ein Anziehungspunkt. Erst vor wenigen Jahren öffneten sich die Wehren und gründeten Kinderfeuerwehren. Zuvor durften die Mädchen und Jungen erst ab dem zehnten Lebensjahr in die Feuerwehr eintreten, wenn es eine Jugendwehr gab.

Schon damals erkannten viele ehrenamtliche Feuerwehrmitglieder, dass sie die Kinder früher für die Arbeit in den Feuerwehren begeistern müssten. Mit dem zehnten Lebensjahr hatten sich die meisten Kinder bereits für ein anderes Hobby entschieden. Doch es dauerte, wie so oft im öffentlichen Bereich, bis die Versicherer den Weg zu Kinderfeuerwehren öffneten.

Heute können die Kinder bereits mit dem sechsten Lebensjahr Mitglied in der Feuerwehr werden. Die Uniformen geben ihnen ein Zugehörigkeitsgefühl. Spielerisch befassen sie sich mit den Aufgaben einer freiwilligen Feuerwehr. Anfangs gegründet für Brandeinsätze und um Hab und Gut vor Feuer zu schützen, ist die Feuerwehr heute für viel mehr Aufgaben zuständig. Neben Technischer Hilfeleistung, wie der Rettung von verletzten bei Verkehrsunfällen müssen Feuerwehrleute heute auch die Unternehmen mit ihren spezifischen Risiken in ihrem Ausrückebereich genau kennen. Dabei stehen die freiwilligen Feuerwehren in den Kommunen gewaltig unter Druck.

Barbys Ortswehrleiter Nico Drobek kann die Personalnot in seiner Feuerwehr bestätigen. Auf dem Papier verfügt seine freiwillige Feuerwehr über 30 Einsatzkräfte. Doch nur ein Bruchteil ist davon tagsüber nur verfügbar.

Das liege vor allem daran, dass die arbeitsfähige Bevölkerung morgens zur Arbeit pendelt und in der Stadt nicht mehr verfügbar ist. Drobek weiß wovon er spricht. Er selbst ist täglich nach Magdeburg zu seinem Arbeitsort unterwegs. Ein Vorteil sei noch für die Barbyer Wehr, dass einige Einsatzkräfte in Schichten beschäftigt seien. Dadurch seien immer wieder verhältnismäßig viele Feuerwehrleute auch tagsüber verfügbar.

Mal komme mit mehr als neun Kameraden mehr als eine Einsatzgruppe zusammen, schildert er. An anderen Tagen seien es vielleicht aber nur sechs Feuerwehrleute, die sich nach einer Alarmierung im Gerätehaus melden.

Ob es in Zukunft wieder mehr Feuerwehrleute in der kleinen Elbestadt werden, ist ungewiss. An der Nachwuchsarbeit könne es jedenfalls kaum liegen, schätzt der Ortswehrleiter ein. In der Kinderfeuerwehr sind 16 Kinder organisiert. In der Jugendfeuerwehr arbeiten zehn Kinder und Jugendliche mit. Zusammen ist der Nachwuchs zahlenmäßig damit fast so stark wie die Einsatztruppe.

Nachdem viele Heranwachsende Jahre in der Feuerwehr verbracht haben und die Kameradschaft schätzen gelernt haben, geht der Barbyer Feuerwehr der Nachwuchs spätestens dann verloren, wenn sich die jungen Leute eine Ausbildungsstelle suchen oder ein Studium beginnen, schildert Nico Drobek. Die meisten Jugendlichen verlassen dann die Kleinstadt, oft für immer, sagt er. Viele bleiben nach ihrem Weggang sogar der Feuerwehr treu, nur halt in einem anderen Ort.

Trotzdem geben die Barbyer nicht auf und begeistern weitere Generationen von der gelebten Kameradschaft in der Feuerwehr. Mit der Spende von 250 Euro wolle die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Barby die Arbeit der Ehrenamtlichen unterstützen, sagt Geschäftsführerin Daniela Kock. Seit einigen Jahren unterstütze das Barbyer Unternehmen bereits mit einer jährlichen Zuwendung die Arbeit der Brandschützer.

Am Wochenende werden die Betreuer das Geld gleich ausgeben, kündigt Kinderfeuerwehrwartin Andrea Pinkert an. An diesem Wochenende will die Betreuerin mit dem Nachwuchs einige Tage am Barbyer Kiessee verbringen. Tolle Tage stehen auf dem Programm. Vor allem wollen die Kinder dabei viel Abwechslung, Spannung und Spaß erleben. Da sei die Spende sehr gut zu gebrauchen, sagt sie.