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Jugendfeuerwehr Zeltlager schweißt zusammen

Kinder- und Jugendfeuerwehr von Barby verbrachten einige Tage mit der Jugend des Technischen Hilfswerkes am Kiessee.

Von Thomas Höfs 21.06.2017, 03:30

Barby l Die Hilfsorganisationen sind eine große Familie. Das zeigte sich am Wochenende am Anglerheim in Barby am Kiessee. Die Angler hatten der Kinder- und Jugendfeuerwehr Barbys ihr Gelände zur Verfügung gestellt, sagte Barbys Ortswehrleiter Nico Drobeck.

Gemeinsam mit der Jugendgruppe des Technischen Hilfswerkes von der Ortsgruppe Calbe verbrachten die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen einige spannende Tage. Schon zum dritten Mal zelteten die Helfer bei den Anglern. An dem nahen See finden die Kinder und Jugendliche beste Erholungsmöglichkeiten, sagte Nico Drobeck.

Dabei gab es während der dreitägigen Veranstaltung ein straffes Programm für alle Teilnehmer. Damit keine Langeweile aufkommt, hatten die Feuerwehrleute die Tage mit den Kindern und Jugendlichen durchorganisiert.

Gleich am ersten Tag, nachdem die Zelte aufgebaut waren und das Lager eingerichtet wurde, startete die Gruppe zur Nachtwanderung. Eine richtige Schatzsuche wurde es in der Dunkelheit am See. Der Schatz, eine Kiste mit Süßigkeiten, musste von den Kindern und Jugendlichen gefunden werden.

Das habe allen sehr viel Spaß gemacht, sagt er. Vor allem aber habe es die Aufregung und Anspannung bei den Kindern reduziert. Gerade am ersten Abend, das wissen die erfahrenen Betreuer, sind die Kinder in der Regel abends schwer in die Betten zu bekommen.

Nach der Nachtwanderung waren alle Kinder und Jugendlichen so geschafft, dass die Nachtruhe bald nach dem Schlafengehen herrschte. Das sei auch wichtig, da das Programm am Sonnabend ebenso wieder vollgepackt gewesen sei, erzählt er.

Nach dem Wecken veranstalten die Feuerwehrleute mit dem Nachwuchs einen Frühsport. Das habe sich so eingebürgert, schildert er. Erst nach der gemeinsamen Bewegung beginnt der Tag mit Frühstück und der Morgentoilette.

Der Sonnabend hielt für die 28 jungen Feuerwehrleute und die sechs Mitglieder der Jugendgruppe des Technischen Hilfswerkes eine Ausbildungseinheit parat. Die Betreuer hatten einen Stationsbetrieb organisiert, damit alle Teilnehmer die gleichen Erfahrungen sammeln konnten. Dabei ging es natürlich um die Ausrüstung von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk und der Frage, was die Hilfsorganisationen mit dem Material anfangen.

Natürlich wurde dabei auch mit Wasser gespritzt. Direkt am See herrschte von dem nassen Element natürlich kein Mangel, sagte der Ortswehrleiter. Die Feuerwehr setzte ihren Monitor ein. Dabei handelt es sich um den größten Wasserwerfer. Bei Großbränden kann so was schon mal eingesetzt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass auch ausreichend Löschwasser zur Verfügung steht.

Gut kam bei den Kindern und Jugendlichen ebenso die Erste Hilfe an. Schon Kinder und Jugendliche können gut Erste Hilfe leisten. Als Mitglieder von Hilfsorganisationen machen sie sich bereits im jugendlichen Alter mit dem Thema vertraut. Bleiben sie nach Ausbildung und Familiengründung der Feuerwehr oder der Technischen Hilfswerk treu, wird sie das Thema weiter begleiten.

Für den Nachmittag stand für die Feriengruppe ein Bootsausflug auf dem Programm. Den organisierten die Helfer des Technischen Hilfswerkes mit ihren Einsatzboot. Mit Schwimmwesten ausgerüstet, konnten die Kinder und Jugendlichen tolle Fahrten auf dem Wasser erleben. Die Bootsführer drehten hier auch mal kräftig am Gas und zeigten, dass das Boot ausreichend motorisiert ist.

Da es am Nachmittag zudem auch noch wärmer wurde, konnten die Kinder ebenso baden und das klare Wasser genießen. Mit einem guten Gefühl verabschiedeten die Betreuer die Kinder und Jugendlichen dann am Sonntag.Die Zeltlager sind für den Zusammenhalt in den Gruppen wichtig, wissen die Betreuer. Während der drei Tage leben die Mädchen und Jungen eng beieinander und lernen die Kameradschaft in der Feuerwehr sowie beim Technischen Hilfswerk zu schätzen. Das schweißt auch für die Zukunft zusammen.

Mit 28 Kindern und Jugendlichen ist die Freiwillige Feuerwehr Barby sehr gut aufgestellt. Eigentlich müsste sich der Ortswehrleiter keine Sorgen um die Zukunft der Feuerwehr machen. Allerdings wird die Feuerwehr die heutigen Kinder und Jugendlichen bis zum Erwachsenenalter verlieren. Nicht weil sie keine Lust mehr haben, sondern, weil sich ihr Lebensmittelpunkt verändert. Der Mangel an Ausbildungsplätzen in der Region lässt viele junge Menschen abwandern, sagt Nico Drobeck. Schön wäre es für ihn und seine Kameraden, wenn in den kommenden Jahren die heutigen Kinder und Jugendlichen in der Stadt und bei der Feuerwehr bleiben würden.