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Jugendklub Calbe Neues Personal und Technik

Wie geht es weiter mit der Kinder- und Jugendarbeit in Calbe?

Von Andreas Pinkert 10.08.2016, 01:01

Calbe l „Es ist schön, wenn Probleme beim Besuch schon gelöst sind“, sagt Tino Sorge, der als CDU-Bundestagsabgeordneter bei einer Sommertour in seinem Wahlkreis am Montag in der Saalestadt Station machte. Damit meint der 41-Jährige die Lücke, die Steffi Gutjahr, in Calbe seit fast 22 Jahren für die städtische Jugendarbeit zuständig, mit ihrem Weggang hinterlässt. Dazu traf der Politiker im Rathaus auf Bürgermeister Sven Hause (parteilos) sowie auf Mitglieder des Fördervereins des Kinder- und Jugendhofes.

Von einem Problem wollte Hause angesichts der vakanten Stelle allerdings nicht sprechen. „Das ist ein ganz alltäglicher Vorgang, wenn sich eine Mitarbeiterin neu orientieren möchte“, so das Stadtoberhaupt, der von der Entscheidung nicht überrumpelt worden sei. Entsprechend schnell sei daher eine Stellenausschreibung herausgegangen, auf die sich bereits viele erfolgsversprechende Bewerber gemeldet hätten.

„Wir sind mitten in den Bewerbungsgesprächen“, teilt Hause mit. Anvisiert ist, die Position bis zum September zu besetzen. An Umfang und Anforderungen habe sich nichts geändert. „Die Arbeit wird wie bisher weitergeführt“, erklärt Hause, wobei in der Ausschreibung nicht mehr ein Leiter sondern ein Mitarbeiter der Jugendarbeit gesucht wird.

Die generelle Attraktivität des Kinder- und Jugendhofes müsse zudem weiter gesteigert werden. „Die Besucherzahlen müssen wieder steigen“, meint Hause. Dafür solle unter anderem das umzäunte Freigelände hinter dem Gebäude perspektivisch ansprechender gestaltet werden. Dafür könnte auch der Förderverein einen finanziellen Beitrag leisten, meint Hause, finanzielle Mittel seien da. Vereinsschatzmeister Peter Müller: „Wenn es soweit ist, werden wir uns das genau anschauen.“

Rückblick: Ende 2014 zog die Einrichtung aufgrund von Differenzen mit der Caritas als langjährigem Träger vom Standort in der Scheunenstraße in die Martin-Andersen-Nexö-Straße 5 in der Neuen Wohnstadt. Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene war das eine herbe Zäsur. Brigitte Hamm vom Förderverein meint: „Der Kinder- und Jugendhof bleibt ein gefragter Ort und ist für viele ein zweites Zuhause. Das gilt es unbedingt weiter zu stärken.“

Doch was sagt Steffi Gutjahr eigentlich selbst zu ihren Beweggründen des Abschieds? „Belassen wir es einfach bei persönlichen Gründen“, sagt die 50-Jährige auf Volksstimme-Nachfrage. Eine Rolle bei ihrer Kündigung hat jedenfalls die Absenkung der Wochenarbeitszeit als Streetworkerin im Rahmen der Haushaltskonsolidierung Ende vergangenen Jahres gespielt. „Immerhin hatte der Stadtrat noch eine moderate Absenkung erwirken können.“ Ende Juli hatte Steffi Gutjahr ihren Ausstand im Kinder- und Jugendhof gegeben. Für ihren Neuanfang in einem Dessauer Jugendklub hat ihr der Förderverein neben herzlichen Wünschen und dem Dank für ihre Arbeit für die Kinder und Jugendlichen einen Gutschein aus Vereinsmitteln überreicht. „Die Arbeit hat mir lange Zeit sehr viel Spaß gemacht, vor allem weil ich schon die zweite Generation von Besuchern im Jugendklub hatte“, sagt Steffi Gutjahr, die nun auch einen Umzug nach Dessau plant.