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Kindergarten Portfolio als bedeutsamstes Geschenk

14 Vorschulkinder wurden in Calbe von ihrer Kita mit Zuckertüte und Portfolio, das die Kindesentwicklung zeigt, ins Schulleben entlassen.

Von Susann Salzmann 30.07.2017, 15:17

Calbe l Alle freuen sich höchst euphorisch auf die Schule - jeder einzelne der 14 Jungen und Mädchen aus der Kita „Sonnenschein“. Ganz unterschiedlich, durch lautes Johlen, Umherspringen oder wildes Gestikulieren bringen die Kinder der einstigen Vorschulgruppe dies zum Ausdruck.

Ein erster bedeutsamer Lebensabschnitt liegt mit dieser Kita-Abschlussfeier hinter den 14 Knirpsen der Vorschulgruppe. Am Freitag führte der Weg der Kinder letztmalig als Kita-Kind in die Betreuungseinrichtung. Mit einer von der Kita gefüllten Zuckertüte voller nützlicher Schulutensilien und einem unterschiedlich dicken Erinnerungshefter haben die aufgeweckten Jungen und Mädchen den Heimweg angetreten.

Jedes Jahr wiederhole sich das Prozedere. Jedes Jahr sei es ein ganz besonders emotionales Erlebnis, die lieb gewonnenen Kinder gehen zu lassen, fasst Loreen Dobertin zusammen. Sie ist die Erzieherin der Vorschulgruppe gewesen und hat diese zusammen mit Heilerziehungspflegerin Linda Buresch durch eine erlebnisreiche Kita-Zeit geführt.

Von welchen Ereignissen diese Zeit geprägt war, repräsentiert ein sogenanntes Portfolio. Ein Hefter, in dem Malereien und Basteleien über die gesamten Jahre für jedes Kind individuell zusammengetragen wurden. Das wohl wichtigste und wertvollste Erinnerungsstück, das sie von der Kindertagesstätte mitbekommen, findet die Calbenser Mutter Sandra Schmidt. Töchterchen Mara Fee ist sechs Jahre alt und besucht im August ebenfalls die Lessingschule. Mit stolz geschwellter Brust und einem breiten Grinsen auf den Lippen blättert sie durch das Erinnerungswerk, zeigt ein aus Buntpapierschnippseln geklebtes Segelboot, Bilder von Kita-Ausflügen und auch ihr persönlich schönstes Stück: das 2015 gefertigte rosafarbene Glücksschweinchen. „Das bringt mir bestimmt auch in der Schule Glück“, hofft Mara Fee. Das Portfolio dokumentiert die Entwicklung des Kindes einschließlich der sich herausgebildeten Fähig- und Fertigkeiten, merkt Erzieherin Dobertin an.

Gar so dick ist ihre Sammlung jedoch nicht. Denn Mara Fee kam erst mit knapp drei Jahren in den Kindergarten. Das schönste Erlebnis über die Kita-Zeit? „Die Abschlussfahrt zum Zirkus“, berichten Mara Fee und der gleichaltrige Felix über allerhand Erlebtes beim Zirkuserlebnisdorf Probst in Staßfurt. Nun freut sich Felix, lernen zu dürfen. „Er zählt und rechnet bis 100 und kann auch schon seinen Namen schreiben“, erzählt Mutter Claudia Tannert. Apropos Eltern: Die haben damals selbst eine Mappe mit ihren Werken aus der Kita-Zeit bekommen. „Und die haben wir sogar heute noch“, lobt Vater Mathias die Idee.

Ausnahmslos jeder der Kinder kann darüber hinaus mindestens einen Punkt nennen, der ihm an dem Schuleintritt im August voraussichtlich gefallen werde: „Endlich schreiben zu lernen“, schallt es vom sechsjährigen Nico aus der Masse heraus. Auch das Erlernen der Rechnerei. Oder die gemeinsamen Pausen und auch - jawohl, das muss in jedem Fall gesagt werden - auf den großen Spielplatz in ihrer künftigen Lernumgebung, der Calbenser Lessing-Grundschule.