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Kirche Pömmelte Kreuz aus Siebenbürgen für Johannis

Ab Sonntag wird die Johanniskirche von Pömmelte um ein Kleinod reicher sein. In der erneuerten Winterkirche wird ein Altarkreuz geweiht.

Von Thomas Linßner 16.06.2016, 18:09

Pömmelte l „Naja, der Tisch sieht wirklich ein bisschen so aus, als würde er zum Grillen im Garten gebraucht“, deutet Dieter Kohle auf ein Möbel, das aus Kunststoffplatte und Stahlrahmen besteht und bisher als Altar genutzt wurde. Auch das Lesepult ist von sehr schlichter Art. Beides sind wesentliche Ausrüstungsteile der Winterkirche. So wird ein kleiner, separater Raum genannt, der in der kalten Jahreszeit geheizt werden kann. Vermutlich in den 1970er Jahren wurde er vom Hauptschiff der Kirche abgetrennt, als die Zahl der Gottesdienstbesucher zu schrumpfen begann.

Wie Dieter Kohle sagte, habe der für Pömmelte zuständige Pfarrer Björn Teichert die Modernisierung und Umgestaltung des Raumes angeregt. Dem stimmte der Gemeindekirchenrat zu, dem Kohle vorsteht. Daraufhin bestellte die Gemeinde in der Stiftung Staßfurter Waisenhaus einen kleinen Altar sowie ein neues Lesepult, das der Theologe auch als Ambo kennt. In der dortigen Behindertenwerkstatt wurden die Möbel zum Selbstkostenpreis gefertigt, berichtet Dieter Kohle.

Auch das Altarkreuz sei „vergleichsweise sehr preiswert“ gewesen. Es wurde in Rumänien im Stil orthodoxer Ikonenmalerei gestaltet. Bei einer Reise im vergangenen Jahr brachten es Gemeindemitglieder aus dem siebenbürgisch-sächsischen Neppendorf mit. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt waren 2015 auf Gegenbesuch in ihrer Partnergemeinde Neppendorf, wo Pfarrer Björn Teichert vor Jahren sein Vikariat absolviert hatte.

Das Kreuz-Motiv erinnert an den Tod Christi. Ein Bezug zur Pömmelter Johanniskirche ist zu erkennen, da es Johannes den Täufer bei der Taufe Christi zeigt. Auch eine Szene aus Jona und der Wal ist zu sehen. Sie geht auf die biblische Erzählung zurück, dass Jona von Gott den Auftrag erhielt, nach Ninive zu gehen und der Stadt und ihren Bewohnern ob ihrer Bosheit ein Strafgericht Gottes anzudrohen.

Gestaltet wurde es von der Hermannstädter (Sibiu) Ikonenmalerin Lucia Nica, deren Werke in halb Europa und Kanada zu finden sind.

Die Weihe des neuen Altars wird am Sonntag Superintendent Matthias Porzelle vom Kirchenkreis Egeln vornehmen, wozu auch Pömmelte gehört.

 

Pömmelte, St. Johanniskirche, 19. Juni, 14 Uhr