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Klassentreffen A und B haben sich zusammengetan

Stühle und Tische mussten am Wochenende in der Eggersdorfer Gaststätte „Zum Pferdestall“ wider Erwarten gerückt werden.

Von Klaus-Peter Voigt 09.11.2016, 16:42

Eggersdorf l Renate Assert und Evelyn Zunder hatten dem Tag entgegengefiebert. Ob alles mit dem Treffen der Mitschüler der Felgeleber August-Bebel-Schule klappen würde? Viele Monate Vorbereitung investierten die beiden in das Vorhaben, telefonierten, recherchierten im Internet, setzen auf einen Aufruf in der Volksstimme, der sogar in Jena gelesen wurde. 33 von den einst mehr als 40 Mädchen und Jungen kamen zusammen. Sie wohnen heute in ganz Deutschland verstreut, unter anderem in Nürnberg und Stralsund. Sogar drei der einstigen Lehrer konnte die putzmuntere Runde begrüßen. Biologiekenntnisse vermittelte ihnen einst Rudi Schädler, bei Elke Laube lernten sie Russisch und Deutsch- sowie Zeichenunterricht gab Hans-Hermann Laube.

„Ein tolles Ergebnis, auch wenn man bedenkt, dass leider einige der Schulfreunde nicht mehr am Leben sind“, zeigte sich Renate Assert sichtlich zufrieden. Und sie erzählte stolz, dass alle ihre Zusage zur Teilnahme am Klassentreffen auch tatsächlich einhielten.

Das sei heute in einer Zeit von Unverbindlichkeiten nicht mehr selbstverständlich. Freundin Evelyn Zunder pflichtet ihr bei. Man sei eine gute Mannschaft gewesen, die im neunten Schuljahr aus dem Zusammenschluss der A- und B-Klasse entstand. Der war notwendig, denn nach der achten Klasse war es keine Seltenheit, dass man die Schule verließ und bereits einen Beruf erlernte. Andere Klassenkameraden wechselten zur Erweiterten Oberschule.

Die beiden Frauen sind seit der fünften Klasse ein Herz und eine Seele. Man saß auf einer Schulbank, unternahm gemeinsam Ausflüge mit dem Fahrrad und verlor sich über die lange Zeit nie aus den Augen. Bis heute halten auch die Familien der Damen engen Kontakt. Nachdem 1986 die Klasse sich zum ersten Mal wieder traf, waren die Verbindungen wieder abgebrochen. „Wir wollten einfach ein Wiedersehen“, berichtet Renate Assert. Alte Unterlagen habe es nicht gegeben und so musste von Grund auf eine komplett neue Liste aller Mitschüler aufgestellt werden.

Beim vergnüglichen Abend gab es manches Hallo. Nur selten fiel es anfangs schwer, Namen und Gesichter einander zuzuordnen. Schon nach einer Stunde war von der langen Pause seit der letzten Begegnung nichts mehr zu spüren. Die Gespräche liefen ganz von allein, alte Fotos wurden herumgereicht.

Mancher schmunzelte über die einstigen Einträge in die zahlreichen Poesiealben, die in den 1960er Jahren noch angesagt waren. „Zum nächsten gemeinsamen Abend soll schneller eingeladen werden, gern möchten wir die Verantwortung dafür abgeben“, sagten die zwei Organisatorinnen.