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Knöllchen Unerwartete Gäste beim Flohmarkt

Der Flohmarkt rund um die Johanniskirche in Bad Salzelmen hat Besuch bekommen - vom Ordnungsamt.

Von Ulrich Meinhard 30.07.2017, 05:00

Schönebeck l Wo viel Spaß und Freude ist, da ist der nächste Ärger oft nicht weit. Eigentlich war alles wunderbar beim 39. Flohmarkt rund um die St.-Johannis-Kirche in Bad Salzelmen: überall freundliche Gesichter, gute Stimmung, interessante Angebote, kleine Preise. Sogar das am frühen Morgen noch graue und kühle Wetter spielte mit - einmal abgesehen vom kräftigen Wind, der sich das eine oder andere Flohmarkt-Exponat griff und durch die Luft trug. Alles war wie immer. Bis auf einmal jemand aufkreuzte, der dort in den vergangenen Jahren noch nie gesehen worden ist: Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Die fackelten nicht lange und verteilten Knöllchen an alle Fahrzeuge, die nicht ordnungsgerecht abgestellt waren und zum Beispiel auf den Gehwegen standen. Schnell machte die Info die Runde, ein Anwohner hätte sich beschwert. Viele Händler hatten blitzeschnell statt Einnahmen einen Verwarngeldbescheid über 20 Euro in den Händen. Das freilich sorgte für Unwillen. Einige kündigten an: „Wenn das hier so läuft, kommen wir nicht wieder.“

Durchweg erstaunt über die Anwesenheit der Ordnungsamts-Leute waren die Veranstalter vom Kirchbauverein Schönebeck-Bad Salzelmen. „Seltsam, als ich vor Jahren einmal bei der Stadt anrief, weil wir da tatsächlich die Hilfe des Ordnungsamtes gebraucht hätten, hieß es: ‚sonnabends arbeiten wir nicht‘“, sagte Wolf-Michael Feldbach. Seine Vereinskollegin Evelyn Schröder machte indes den Vorschlag, dass die Stadt doch bitteschön die Hälfte der über Knöllchen gemachten Einnahmen dem Förderverein zum Erhalt der Johanniskirche übergeben sollte. „Dann wäre es ja wieder für einen guten Zweck und es würde den betroffenen Händlern vielleicht nicht so sauer aufstoßen.“ Die Volksstimme gibt diesen Gedanken an dieser Stelle gerne weiter ...

Erwähnt werden soll hier aber auch, dass die Stadt den Kirchbauverein erstmals für die Ausrichtung des Flohmarktes zur Kasse gebeten und Gebühren verlangt hat.

Nichts verändert hat sich hingegen am Anliegen der Veranstaltung: Alle Einnahmen (Standgebühren, Verkauf von Würstchen, Kuchen und Kaffee, Sach- und Geldspenden) kommen dem Kirchbauverein zugute, der die Mittel in den Erhalt der St.-Johannis-Kirche steckt. Die Kirche war übrigens geöffnet. Viele Menschen nutzten die Gelegenheit und statteten der alten Dame einen Besuch ab.