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Kulinarische Nacht Dreimal vegetarisch, bitte!

Die Kulinarische Nacht 2016 ist Geschichte und das Promi-Koch-Duell entschieden. Ein unterhaltsamer Abend im Kurpark Bad Salzelmen.

Von Heike Liensdorf 10.07.2016, 18:49

Bad Salzelmen l Man nehme drei motivierte Promis, drei professionelle Köche und eine hungrige Jury, dazu eine lange Schlemmermeile und gute Live-Musik - fertig ist die Kulinarische Nacht. Und jemanden, der einen Draht zu Petrus hat. So wie Frank Sieweck. Anders lässt es sich nicht erklären, dass der Himmel am Freitagabend seine Schleusen öffnete, aber pünktlich zum Start der Kulinarischen Nacht wieder schloss. Moderator Frank Sieweck versprach: „Jetzt geht es los. Es wird trocken bleiben, aber es wird kein trockenes Programm.“

Die Kulinarische Nacht - veranstaltet von Eigenbetrieb Solepark und Erdgas Mittelsachsen GmbH - stand ganz im Zeichen der vegetarischen Küche. Passend zur laufenden Fußball-Europameisterschaft wurde mit Joachim Streich, Legende des Fußball-Clubs Magdeburg, ein Kenner der Materie eingeladen. In Sachen Fußball-Sachverstand ist der Rekord-Torschütze der einstigen DDR-Oberliga (229 Tore) und Rekordnationalspieler (102 Länderspiele, 55 Treffer) ein absoluter Profi. Mit im Koch-Boot auch Sänger und Moderator Hartmut Schulze-Gerlach, alias Muck. Mit Hits wie „Isabell, komm’ setz dich auf mein Bärenfell“ oder „Hey kleine Linda“ schuf er echte Evergreens. Seit 21 Jahren präsentiert er im Mitteldeutschen Rundfunk die Show „Damals war‘s“. Zu den beiden Herren gesellte sich eine Dame: Volksstimme-Redakteurin Kathleen Radunsky-Neumann. „Sie ist bekannt für ihre spitze Feder, ihren guten Blick durch die Kamera, sie schaut den Kommunalpolitikern auf die Finger“, kündigte Frank Sieweck sie an. Und: Sie ist bekennende Vegetarierin.

Wäre Fleisch gebrutzelt worden, wäre sie wohl auch nicht mit von der Partie gewesen. Seit 15 Jahren ernähre sie sich vegetarisch. „Weil ich Fleisch nicht mehr essen mag - aus Überzeugung“, erklärt sie. Vor dem Kochen, ob vegetarisch oder nicht, war Hartmut Schulze-Gerlach nicht bange. In seiner Wahlheimat auf der Insel Rügen schwinge er hin und wieder den Kochlöffel. Er werde es meistern, „immerhin bin ich dafür eingekauft worden“, sagte er augenzwinkernd und zu Kathleen Radunsky-Neumann blickend: „Wenn ich eine Fleischsoße machen will, wird sie mich schon bremsen.“ Joachim Streich hingegen gab offen zu: „Seit 45 Jahren habe ich überhaupt nicht mehr trainiert - also in der Küche. Das ist für mich absolutes Neuland. Dennoch bin ich für solch‘ ein Duell gern zu haben. Ich hoffe nur, ich vergifte keinen.“

Moderator Frank Sieweck nahm sofort die Angst. „Das Deutsche Rote Kreuz ist in Bereitschaft. Es kann nichts passieren.“ Nicht nur der Versorgungszug des DRK Schönebeck war mit der Feldküche da, um das Duell im Kurpark überhaupt erst möglich zu machen. Auch die DRK-Rettungsdienstler waren vorsorglich vor Ort.

Und dann hieß es: „Meine Dame, meine Herren, ran an die Töpfe. Die Jury hat Hunger.“ Und sie machten sich an die Töpfe: Hartmut Schulze-Gerlach war mit Koch Patrick Wohlsdorf (Ratswaage Magdeburg) für Kartoffelrösti mit Ragout von Kräuterseitlingen verantwortlich. Joachim Streich und Christoph Arend (Ratswaage Magdeburg) kochten Kohlrabischnitzel. Kathleen Radunsky-Neumann und Koch René Brasack (Reha-Klinik Bad Salzelmen) kredenzten Crêpes herzhaft und süß.

Neben Einblicken in die Kochkünste gab es natürlich auch Plaudereien aus dem Nähkästchen. Während in der Show-Küche geschnippelt und gerührt wurde, lud die Schlemmermeile von Kurparkbühne bis Lindenbad zum Genießen und Verweilen ein. Zu all den kulinarischen Genüssen gab es obendrauf noch Musik von „Lennocks live“. Die Jury - darunter mit den Stadtchefs Bert Knoblauch (Schönebeck), Sven Wagner (Staßfurt), Sven Hause (Calbe) und Jens Strube (Barby) die „geballte Kommunalprominenz und -kompetenz“, wie Frank Sieweck betonte - war dann kurz nach 22 Uhr gefordert: Genießen und bewerten. Die Trophäe des Duells - der „Salzige Kochlöffel“ - ging an Kathleen Radunsky-Neumann. Für alle Promi-Köche gab es zudem noch ganz individuelle Erinnerungen an diesen Tag: Karikaturen aus der Feder von Karl-Heinz Klappoth.