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Lärmbelästigung Verkehrszählung sorgt für Ärger in Plötzky

Das Verkehrsministerium liefert erst nach einem halben Jahr die Ergebnisse.

Von Jan Iven 01.12.2019, 07:03

Plötzky l Plötzkys Ortsbürgermeister Martin Kütz (SPD) hat sich verärgert über die jüngsten Verkehrszählungen in der Ortschaft durch das Verkehrsministerium des Landes gezeigt. „Wir haben nach wie vor keine exakten Daten über Verkehrsmengen und Geschwindigkeiten“, teilte er mit. Zuletzt hatte es im Dezember 2018 und Mai 2019 erneut Messungen durch das Ministerium gegeben, da der Ortschaftsrat die Ergebnisse der vorangegangenen Zählungen angezweifelt hatte.

Doch die neuen Ergebnisse ließen lange Zeit auf sich warten. Zunächst hieß es aus dem Ministerium, dass die Zahlen aus technischen Gründen nicht verwertbar seien, wie auch Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) bei der Bürgerversammlung in Plötzky am Mittwoch bestätigte. Inzwischen seien die Daten wieder aufgetaucht, jedoch noch nicht an die Stadt Schönebeck übermittelt worden.

Der Volksstimme liegen die Ergebnisse der beiden Verkehrszählungen hingegen bereits vor. So hat das Ministerium im Dezember 2018 aus Richtung Gommern am Ortseingang Plötzky 3156 Fahrzeugen pro Tag gemessen. Nach Angaben des Ministeriums muss dieser Wert verdoppelt werden, um beide Fahrtrichtungen zu berücksichtigen, was 6312 Fahrzeuge ergibt. Im Mai 2019 wurden 3358 Fahrzeuge gemessen (insgesamt also 6716). Im Jahr 2015 wurden für beide Richtungen 7100 Fahrzeuge ermittelt. Dabei lag der Anteil der Lkw bei 7,3 Prozent. 2010 waren es 5680 Fahrzeuge.

Eine Bewertung dieser Zahlen wollte das Verkehrsministerium jedoch nicht vornehmen. Bei der Frage nach dem eventuellen Bau einer Ortsumgehung würden die Zahlen sowieso keine Rolle mehr spielen. Das Projekt sei bereits endgültig aus dem Verkehrswegeplan des Bundes herausgefallen. Damit hat sich die von vielen Plötzkyern geforderte Umgehungsstraße eigentlich erledigt. „Das ist leider eine typische Abwimmel-Antwort. Es wird eben lustlos gehandelt“, ärgerte sich Ortsbürgermeister Martin Kütz, der schon seit längerem Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Ortschaft fordert. So sollte die Höchstgeschwindigkeit bereits vor dem Ortseingang auf Tempo 70 reduziert oder das Orteingangsschild Richtung Gommern verschoben werden. Für beides sehen die Behörden jedoch keinen Spielraum.

Viele Plötzkyer fühlen sich durch den Durchgangsverkehr auf der B 246 a von Gommern nach Schönebeck gestört, insbesondere wegen des intensiven und lauten Verkehrs sowie vermeintlichen Tempoverstößen. Oberbürgermeister Bert Knoblauch teilt bei der Bürgerversammlung daher auch mit, dass die Stadtverwaltung weiterhin mit ihren Mitarbeitern eigene Verkehrskontrollen zur Überprüfung der Geschwindigkeiten in Plötzky durchführen werde. Grundsätzlich seien die Kontrollen auch direkt hinter dem Ortseingangsschild möglich. Die in Sachsen-Anhalt übliche Regelung, erst 100 Meter hinter dem Ortseingang zu kontrollieren, sei nicht verbindlich.