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Maifeier Feuerwehrleben heute und früher

Der Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Eggersdorf ermöglichte nicht nur einen Einblick in das Können der Brandbekämpfer.

Von Klaus-Dieter Schmidt 04.05.2017, 23:01

Eggersdorf l Bevor der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes des Salzlandkreises, Oberbrandmeister Lothar Meyer, und der Ortswehrleiter Jürgen Rode den Tag der offenen Tür bei der Eggersdorfer Wehr eröffneten, begutachteten sie zunächst historische Dokumente und den Ehrendolch der Wehr. Den Ehrendolch durfte nach Gründung der Eggersdorfer Wehr, 1933, nur der Feuerwehrhauptmann tragen. Heute hat dieses Statussymbol seinen Ehrenplatz in einer Schauvitrine. Den Dienstgrad Feuerwehrhauptmann gibt es auch nicht mehr, sondern ein Ortswehrleiter hat jetzt das Sagen. Es folgte die Begutachtung einer Beitragsquittungsliste von 1934. Sie findet man in den Unterlagen der Feuerwehrchronik. Es handelt sich dabei um eine interne Wehrsatzung, die sich die Kameraden nach ihrer Gründung erarbeitet und beschlossen haben. Aus ihr kann man unter anderem entnehmen, wer für unentschuldigtes Fehlen oder Zuspätkommen mit einem kleinen Strafgeld belegt und letzendlich auch erzogen wurde.

Der 1. Mai 1967 war ein Meilenstein in der Geschichte der Eggersdorfer Wehr. Das war der Gründungstag einer Frauengruppe, der damals elf Kameradinnen angehörten. Aus den Dienstplänen von 1969 war auch ersichtlich, dass man der Jugendarbeit mehr Beachtung schenken müsse. Wehrleiter Jürgen Rode ergänzte noch: „Ich wurde 1969 Mitglied bei den Jungen Brandschutzhelfern und habe dort das Einmaleins der Feuerwehrtechnik gelernt.“ 20 Jahre später übernahm er die Wehr und leitet sie nun erfolgreich schon 28 Jahre.

Inzwischen hatten sich am Sonntag schon viele Gäste auf dem Gemeindehof versammelt. Die Kameraden stellten ihre Technik vor. Die Kinder- und Jugendwehr zeigte den Gästen ihr Können, führte einen Löschangriff durch und bekämpfte einen Brandherd. Nach dem Sirenenton eilte sie zu ihrer Ausrüstung, setzte am nahe gelegenen Unterflurhydranten ein Standrohr, legte eine Zuleitung mittels eines Druckschlauches zu einem Verteiler mit drei Abgängen und dann erschallte auch schon das Kommando: „Wasser marsch!“ Sechs Jungkameraden bekämpften nun mit drei Spritzen das Feuer. Eine gelungene Vorstellung, die den hohen Ausbildungsstand der Kinder und Jugendlichen widerspiegelt.

Die Kleinen durften mit der Kübelspritze Zielübungen machen, ließen sich von Petra Müller lustig schminken und tobten ungehalten auf der Hüpfburg rum. Imbissstand, Gulaschkanone, Bierwagen und ein großes Kuchenbüfett sorgten für Gaumenfreuden bei allen Gästen. Für die Glücksritter war eine Tombola aufgebaut. Auch in diesem Jahr sponserte Matthias Rudloff dafür wieder ein Fahrrad. Glücklicher Gewinner war Damian Rode. Die Partnerwehren aus Timmerlah bei Braunschweg und aus Eggersdorf bei Müncheberg ließen es sich nicht nehmen und kamen mit einer Abordnung, um am Fest teilzunehmen.

Fazit: Den Kameraden gebührt ein Dank für die Organisation und Durchführung ihres diesjährigen Tages der offenen Tür, der von der Dorfbevölkerung und den auswärtigen Gästen begeistert angenommen wurde.