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Museum Wo der Radsport Zuhause ist

Jährlich besuchen rund 2000 Besucher das Friedensfahrtmuseum in Kleinmühlingen. Darunter Radsportfreunde aus Dänemark und den Niederlanden.

Von Julia Puder 31.12.2019, 06:00

Kleinmühlingen l Gespannt blättert Horst Schäfer vom Verein Radfreizeit, Radsportgeschichte und Friedensfahrt das Gästebuch durch. Rund 2000 Radsportfreunde haben in diesem Jahr das Radsportmuseum „Course de la Paix“ in Kleinmühlingen besucht. Darunter Gäste aus Dänemark und den Niederlanden. Stolz erfüllt Horst Schäfer, wenn er die kurzen Texte der Besucher durchliest: „Wir waren gerne hier“, „Besonders gut hat uns die Führung gefallen“, „Wir kommen nächstes Jahr wieder“, sind nur ein paar Beispiele.

„Wir freuen uns jedes Jahr darüber, wie gut das Museum bei den Besuchern ankommt“, sagt Horst Schäfer. Dabei sind vor allem Reisegruppen gern gesehene Gäste. „In diesem Jahr besuchten uns die Teilnehmer der Regenbogenfahrt der Deutschen Kinderkrebsstiftung. Das war schon sehr bewegend“, erzählt Schäfer.

Ein weiterer Höhepunkt war das Fest „Wir feiern die Friedensfahrt“ im Mai. Dafür rief Horst Schäfer ehemalige Radsportler zusammen, die 1959, 1969, 1979, 1989 und 1999 an den Friedensfahrten teilnahmen. Die Organisation sei mit viel Arbeit verbunden gewesen, sagt Horst Schäfer. „Einige Rennfahrer stammen aus Russland und brauchen ein spezielles Visum, um einreisen zu dürfen“, erzählt er.

Dennoch habe sich der Aufwand gelohnt. Hunderte Schaulustige versammelten sich vor dem Radsportmuseum in Kleinmühlingen, um ihre Idole von damals zu treffen. Für Horst Schäfer sei es aber auch wichtig, dass sich die Sportler aus der ehemaligen DDR und Sowjetunion über ihre Erfahrungen austauschen können.

Das tat auch jüngst eine Besuchergruppe aus Hannover. „Mit einem Radsportfreund führte ich eine lange Diskussion, über die Bedeutung der Friedensfahrt“, erinnert sich Horst Schäfer. Denn für ihn sei es wichtig zu verdeutlichen, dass die Friedensfahrt nicht nur zu Propaganda-Zwecken diente, sondern vor allem der Entwicklung des Rad- sports. Später überreichte ihm der Radsportfreund aus Fallingbostel ein Tandemrad, dass in den fünfziger Jahren beim „Sechs-Tage-Rennen“ in Bremen zum Einsatz kam.

Die kleinen Radsportler aus der Region durften sich auch im vergangenen Jahr bei den Kleinen Friedensfahrten sportlich betätigen. Diese werden auch 2020 stattfinden, verspricht Horst Schäfer. Der Verein organisiert außerdem wieder den Salzlandradeltag, der die Teilnehmer nach Ilberstedt führen wird. Dieser findet am 3. Mai statt. Auch das Fest „Wir feiern die Friedensfahrt“ wird im nächsten Jahr eine Fortsetzung bekommen. Dann sind alle Friedensfahrtsieger der Jahre 1970, 1980, 1990 und 2000 eingeladen.

Das Veranstaltungsjahr des Friedensfahrtmuseums startet am 21. Januar mit einer Gesprächsrunde. Eingeladen ist der ehemalige niederländische Radrennfahrer Hennie Kuiper. Er spricht ab 15 Uhr im Radsportmuseum in Kleinmühlingen über seine Erlebnisse.

Für den Besuch des Friedensfahrtmuseums wird eine Voranmeldung unter Tel. (039291) 465570 oder per E-Mail info@radsportmuseum.de erbeten.