Notfall Keine Angst zu helfen

In der Lessing-Grundschule wurde geübt, sich im Notfall richtig zu verhalten und Erste Hilfe leisten zu können.

Von Andreas Pinkert 21.10.2016, 03:09

Calbe l „Frau Schneider? Frau Schneider!“, rufen Drittklässler und rütteln Doreen Schneider kräftig am Arm. Die Lehrerin ist plötzlich zusammengebrochen und liegt regungslos auf dem Boden. Die Mädchen und Jungen schauen sich ratlos an. „Überprüft, ob sie atmet“, rät Jan-Niklas Träder von der Freiwilligen Feuerwehr Calbe.

Zusammen mit den Kameraden Hans-Peter Männicke und Chris-Benjamin Kirchhoff vermittelt er Grundlagen der Ersten Hilfe. Dazu schulte das Team gestern von der ersten bis zur sechsten Schulstunde alle drei dritten Klassen.

Da die bewusstlose Frau Schneider atmet, bringen sie ihre Schüler schnell in die stabile Seitenlage, bevor sie den Notruf 112 absetzen. Die Bewegungsabläufe haben sie vorher einzeln trainiert.

„Die Übung machen wir regelmäßig und seit vielen Jahren in Calbe“, sagt Hans-Peter Männicke, der dieses Mal auch ein Team der Calbenser 24-Stunden-Rettungswache der Johanniter-Unfallhilfe gewinnen konnte. Sie zeigten auf dem Schulhof einen Rettungstransportwagen und die umfangreiche Medizintechnik, bevor sie mehrmals per Pieper zu Einsätzen gerufen wurden.

„Unfälle können jederzeit und überall passieren. Somit kann auch der Fall eintreten, dass in den entscheidenden ersten Minuten nur ein Kind vor Ort Hilfe leisten oder Hilfe holen kann“, sagt Männicke. Unkenntnis und damit häufig Angst seien daher die denkbar falschen Begleiter. Sein Credo: Um in einer echten Notsituation angemessen handeln zu können, müssen die Erste-Hilfe-Maßnahmen kontinuierlich trainiert werden. Umso sicherer und selbstverständlicher kann geholfen werden.

Und da die Blauröcke schon einmal vor Ort waren, führten sie gleich noch eine Alarmübung in der Grundschule durch. Schon im November kommen sie wieder - zur Brandschutzerziehung.