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Operettensommer Liebe und ganz viel Heimatgefühl

71,7 Prozent aller Karten für den Operettensommer 2017 auf dem Bierer Berg Schönebeck sind bereits verkauft.

Von Klaus-Peter Voigt 04.06.2017, 01:55

Schönebeck l Mit dem frühen Vorverkaufsstart für den Operettensommer habe man richtig gelegen, sagte Anita Bader, die Geschäftsführerin der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie, bei der Vorstellung der 21. Inszenierung. Die Finanzierung des Festivals stehe damit auf gesunden Füßen, versicherte sie im gleichen Atemzug. Kartenwünsche für alle 22 Vorstellungen ließen sich noch erfüllen.

Land, Landkreis und Kommune stehen zu ihrer Verantwortung, beteiligten sich an den Kosten der Projekte des Klangkörpers, erklärte Bader. Private Sponsoren wie die Salzlandsparkasse sowie die Stadtwerke ermöglichten eine Vielfalt der Angebote. Allein die Aufwendungen für das Freilichttheater auf dem Bierer Berg liegen nach vorläufigen Schätzungen bei rund 250.000 Euro.

Landrat Markus Bauer (SPD) schloss sich dem Optimismus der Geschäftsführerin an. Er wünscht sich für das „Schwarzwaldmädel“ mehr als 20.000 Besucher. Der Erfolg der vergangenen Jahre macht ihm Hoffnung, dass dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen sei. Für ihn gehört der Operettensommer zu einer wichtigen Farbe im kulturellen Angebot des Salzlandkreises. Über die Musik und damit auch die Angebote der Kammerphilhar- monie sollten verstärkt junge Leute angesprochen werden.

Die sommerliche Reise nach Süddeutschland in diesem Jahr hat einen besonderen Anlass. Die Operette von Leon Jessel feierte vor 100 Jahren in der Komischen Oper in Berlin ihre Premiere. Der Schöpfer des Librettos, der Wiener Schriftsteller August Neidhart, habe sich intensiv im Schwarzwald umgesehen, Land und Leute regelrecht studiert, erläuterte Regisseurin Katharina Kutil. Wohl auch deshalb vermit- tele das „Schwarzwaldmädel“ sehr viel Heimatgefühl. In der Inszenierung gehe es ihr darum, immer ein Stück neben der Realität zu bleiben, im positiven Sinne die Handlung teilweise grotesk darzustellen.

Für die 2017er Operette kündigte Chefdirigent Gerard Oskamp eine wieder stark von Showelementen geprägte Inszenierung an. So solle der scheinbar dem Genre anhaftende Staub gar nicht erst aufgewirbelt werden. Dazu trage auch die Ballettcompagnie mit acht Tänzern bei. Sie gebe ihren Einstand bereits während der Ouvertüre. Die Harfe im Orchester erhalte eine herausgehobene Stellung, sei „für Gefühle“ zuständig.

Einen kleinen Vorgeschmack auf den 21. Operettensommer kündigte Oskamp an. Am Freitag, 9. Juni, ab 19.30 Uhr werde er gemeinsam mit Anita Bader und Katharina Kutil im Dr.-Tolberg-Saal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und „Lust auf die Operette auf dem Berg“ machen. Während des Abends stellen sich auch einige der Akteure dem Publikum vor.

Karten für den Operettensommer 2017 gibt es unter anderem im Orchesterbüro in Schönebeck, Tischlerstraße, Kartentelefon (0 39 28) 40 04 29.