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Premiere Regionalmesse mit viel Potenzial

Die erste Regionalmesse „Hier“ in Schönebeck ist nun Geschichte. Die Premiere stimmt zufrieden - Verbesserungspotenzial inbegriffen.

Von Heike Liensdorf 24.04.2017, 01:01

Schönebeck l Ein Kommen und Gehen, ein reges Schauen und Nachfragen herrschte am Freitag und Sonnabend auf dem Kurpark-Areal Bad Salzelmen im und um das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) „Inno-Life“. Aus der einstigen Mittelstandsmesse ist die Regionalmesse „Hier“ geworden, aus dem Sonntag als Veranstaltungstag nun Freitag und Sonnabend.

Ein offizielles Resümee will Hans Weber, Geschäftsführer des ausrichtenden IGZ, noch nicht ziehen. Das solle es nach dem Auswertungstreffen des Organisationsteams am 5. Mai geben. Doch seine ganz persönlichen Eindrücke und Schlüsse für eine Neuauflage kann er schon äußern.

Nicht ohne Stolz nennt er die Anzahl der Aussteller. „54 waren es - so viele wie noch nie bei einer Mittelstandsmesse. Spitze war dort mal 50“, so Hans Weber.

Die Regionalmesse will Neues bieten, die Jugend mehr ansprechen. Stichwort: Berufsorientierung. Das Ansinnen, Schüler und Unternehmen zusammenzubringen, stand vor allem am Freitag im Mittelpunkt. „Die Schüler sollen merken: Berufe, die mich interessieren, kann ich auch hier vor Ort erlernen. Mit der Messe wollen wir die Schüler zu den Informationen bringen“, sagt der IGZ-Geschäftsführer. Damit dies möglich ist, sei es auch wichtig gewesen, die Messe vom Sonntag auf einen Schultag zu legen. Also war ein Tag den Schülern gewidmet, ein anderer Tag dem allgemeinen Messebetrieb.

Die Resonanz von Seiten der Schulen freut ihn. Vor Ort waren die Sekundarschulen Lerchenfeld und Gorki sowie das Gymnasium aus Schönebeck, die Christliche Sekundarschule mit den Standorten Großmühlingen und Barby, die Sekundarschulen Förderstedt und Calbe. Mindestens 300 Schüler, überschlägt Hans Weber, seien da gewesen. Ein Dankeschön schickt er in diesem Zusammenhang an Landrat Markus Bauer. Er habe vermittelt und es möglich gemacht, dass die Kreisverkehrsgesellschaft die Schüler kostenfrei gefahren habe. „Das war wirklich eine entspannte Abstimmung“, lobt er. Das Dankeschön schickt Hans Weber natürlich auch an das gesamte Organisationsteam, das für die komplette strategische Ausrichtung verantwortlich war. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Frank Sieweck (Erdgas Mittelsachsen) und Annette Schreiber (Stadtwerke) haben die Absprachen mit den Schulen getätigt. Anja Schöne (Arbeitsagentur) habe das Knowhow für das Speeddating geliefert und alles inhaltlich organisiert.

„Fürs erste Mal sind wir insgesamt zufrieden. Es ist zu erkennen, wir sind bei der Umprofilierung auf dem richtigen Weg“, schätzt Hans Weber ein.

Er weiß aber auch um das, was es noch zu verbessern gilt. Das Handwerk müsse bei der Regionalmesse viel stärker vertreten sein, findet er. Eine Idee: Die Initiative „Jugend trifft Handwerk“ mit einzubauen, eine gemeinsame Veranstaltung zu bestreiten. Dem Handwerk ein Stück näher kommen. Das könnte, so die Hoffnung von Hans Weber, auch über Mario Babock passieren. Der Vorsitzende des Wirtschaftsrates aus Schönebeck war ebenfalls mit einem Stand bei der Regionalmesse dabei. Und er werde auch zum Auswertungstreffen eingeladen werden, um gemeinsam zu schauen, wie das Handwerk mehr in die Messe integriert werden kann.

Verbessert werden könnten aus Sicht von Hans Weber auch die Länge der Messetage. Vielleicht sollte der Freitag nur der Berufsorientierung dienen und nicht so lang sein. Berufstätige seien eh noch unterwegs und könnten nicht vorbeischauen. Der Sonnabend könnte dann dem allgemeinen Messebetrieb dienen. Und dann, so seine Überlegung, würden vielleicht auch mehr Handwerksbetriebe mitmachen. Weil: „Wenn sie Freitag schon hier sind, können sie keine Aufträge abarbeiten und somit kein Geld verdienen.“ Auch diese Herangehensweise solle beim Treffen mit dem Chef des Wirtschaftsrates angesprochen werden.

Und die Abendveranstaltung „Wirtschaft trifft Wirtschaft“ am Freitag müsse anders angegangen werden, so Hans Weber. 80 Personen waren in diesem Jahr angemeldet, 36 seien einfach nicht erschienen. Kontakte knüpfen, Netzwerke aufbauen - so das Anliegen. Das sei auch nach dem nicht so optimalen Start das Ziel. Man müsse schauen, wie aus „Angemeldet“ auch wirklich „Anwesend“ wird.

Hans Weber freut sich jedenfalls schon auf eine Neuauflage. Und verfolgt dabei weiter seine Vision: eine Regionalmesse mit Stand an Stand bis zum Kunsthof. Der Solepark könnte dann wieder mit seinem „Frühlingsallerlei“ anschließen. So wie in diesem Jahr.