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Ringheiligtum  Salzige Tour führt nach Pömmelte

Mit der Salzigen Tour war am Mittwoch das Salzlandmuseum im Ringheiligtum Pömmelte vertreten.

Von Thomas Höfs 22.06.2017, 01:01

Pömmelte l Schulklassen und Besucher nahmen das Angebot zur Salzigen Tour des Salzlandmuseums im Ringheiligtum Pömmelte begeistert an. Seit einigen Jahren gibt es jährlich die Tour, organisiert vom Tourismusverband der Region.

Im Salzlandkreis auf das einst weiße Gold aufmerksam zu machen, fällt leicht. Denn Salz gibt es reichlich zwischen Bernburg und Schönebeck im Boden. Nicht ohne Grund schmückt sich der Landstrich mit einem salzigen Namen. Vor rund 250 Millionen Jahren, sagt Petra Koch, die Leiterin des Salzlandmuseums in Schönebeck, bedeckte ein Meer den heutigen Landkreis. Das von der Wissenschaft getaufte Zechsteinmeer verlor irgendwann den natürlichen Zufluss und trocknete aus. Zurück blieb das Salz. Im Laufe der weiteren Entwicklung wurde es überdeckt und befindet sich heute unter der Erde. Die Menschen müssen das Salz aber bereits vor Tausenden Jahren in der Region entdeckt haben, vermutet sie. In Salzelmen müssten sie bemerkt haben, dass das Wasser dort einen salzigen Geschmack hat. Salz machte später viele Regionen reich und wurde zum Gegenstand für erbittert ausgetragene kriegerische Auseinandersetzungen. Im Salzlandkreis spielt das weiße Gold noch heute eine Rolle und wird gewonnen und genutzt.

Ein Stück Salz konnten sich die Besucher am Mittwoch mit nach Hause nehmen. In Form von Salzteig. Der wurde ausgerollt und anschließend in der Sonne getrocknet.

Vor allem für Kinder hatten die Museumsmitarbeiter einige Angebote mitgebracht. Daneben gab es die Möglichkeit, sich durch das Ringheiligtum führen zu lassen. Das Interesse an der wieder aufgebauten Kultstätte aus der Bronzezeit ist immens. Im vergangenen Jahr, an dem die neue Einrichtung erstmals für die Öffentlichkeit geöffnet wurde und nur gut ein halbes Jahr betreut wurde, registrierte das Salzlandmuseum gut 8000 Besucher. Die Zahl dürfte in diesem ersten kompletten Jahr deutlich übertroffen werden, sagte Petra Koch. Allein im Mai zählte die Einrichtung bereits 3500 Menschen, die sich zum Ringheiligtum begaben.

Die Zahlen sind sehr genau, weil das Salzlandmuseum einen Personenzähler versteckt habe einbauen lassen, erklärte sie. Die Einrichtung erfasse zuverlässig jeden Besucher. In den kommenden Wochen und Monaten rechnet sie mit einem weiter wachsenden Besucherstrom. Die sechs Besucherführer arbeiteten bereits an der Kapazitätsgrenze, sagte sie weiter. Um viel über das Ringheiligtum und die Funktion der Anlage zu erfahren, buchen viele Besucher die Führung.

Um für die ständig wachsende Nachfrage gewappnet zu sein, suche das Museum weiter Menschen, die das übernehmen wollen. Nach einer Schulung und Einweisung können die Führer im Ringheiligtum tätig werden. Für ihre Dienste erhalten sie vom Salzlandmuseum ein Honorar, sagte sie. Interessenten sollten sich im Salzlandmuseum in Schönebeck melden.