Auftakt mit drei Chören

Calbe l Einen gelungenen Auftakt zum Bollenfest hat es mit einem Sommerkonzert in der St.-Stephani-Kirche gegeben. Für die künstlerische Ausgestaltung zeichneten gleich drei Klangkörper verantwortlich.

Nach der Umgestaltung des Calbenser Rolandchors zu einem reinen Frauenchor im Februar dieses Jahres - die organisatorischen Fäden bleiben weiter in Männerhand - treten 17 Sängerinnen vor das Publikum. „Mit neuem Repertoire möchten wir den Beweis abgeben, dass der Rolandchor weiter lebt“, kündigt Bernd Neubauer vom Vorstand an und verspricht damit nicht zu viel, denn Traditionelles wechselt sich mit Modernem ab. Ernst und gesetzt macht das „Lascia ch‘io pianga mia cruda sorte („Lass mich beweinen mein grausames Schicksal“) den Auftakt. Die Arie aus der Oper Rinaldo stammt aus der Feder von Georg Friedrich Händel, den Chorsatz erarbeitete der musikalische Leiter Georg Beyer. Doch melancholisch soll es keinesfalls bleiben, dafür sorgen bekannte Lieder aus den Musicals „Der König der Löwen“ und „Mama mia“. Kräftige Frauenstimmen, wie die Eva Maria Neubauers, geben den Stücken ihr Volumen. Georg Beyer überraschte als Solist sowohl mit seiner Interpretation von „You race me up“ als auch an der Cajón.

Der Chor der Sekundarschule „J. G. Herder“ präsentiert unter Leitung von Yvonne Tschenisch, mit welchem Spaß elf Schülerinnen bei der Interpretation aktueller Chartmusik von Sarah Connor über die Gruppe „Echt“ bis zu den Musikern von „Ich und Ich“ dabei sind.

Stimmgewaltige Männerstimmen ergänzen schließlich den Abend, der gemischte Chorklang Eintracht Köthen gastiert nach bejubelten Auftritten vergangener Jahre erneut in der Saalestadt. Traditionelle jiddische Lieder sowie Volkslieder aus Schottland, Russland und Neuseeland erfüllten die gotische Hallenkirche. Gänsehautstimmung kommt schließlich auf, als der Calbenser und Köthener Chor zusammen den irischen Segenswunsch „Mögen sich die Wege vor Deinen Füßen ebnen“ zu Gehör bringen, bevor sich alle zum afrikanischen Traditional „Mamaheja“ vom Publikum verabschieden. Ein Konzert geht zu Ende, das hoffentlich eine Neuauflage erlebt.