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Salzlandkarte Bundesliga-Technik für das Salzland

Die Salzlandkarte ist in Schönebeck angekommen, während Händler in Staßfurt den nächsten Schritt in Richtung Digitalisierung wagen.

Von Andre Schneider 06.10.2020, 07:47

Schönebeck/Staßfurt l Die Kreisverwaltung um Landrat Bauer und die Salzlandsparkasse riefen die Salzlandkarte ins Leben. Diese soll den Kreis attraktiver und digitaler machen.

Das Konzept beruht dabei auf vier Säulen. Zum einen, so erklärte Hans Michael Strube von der Salzlandsparkasse beim Stammtisch des Staßfurter Gewerbevereins, solle eine Art digitaler Marktplatz entstehen, bei dem regionale Händler ihre Waren der Kundschaft vor Ort anbieten können. „Das ist ähnlich wie bei einem Online-Händler“, so Strube.

Ein weiteres Einsatzgebiet der Salzlandkarte befindet sich bereits seit geraumer Zeit in einer Testphase. Künftig sollen, geht es nach Landrat Markus Bauer (SPD), Schülerinnen und Schüler die Salzlandkarte benutzen, um mit dem Bus zu Schule zu kommen. „Das ersetzt dann das umständliche Ausfüllen von Tickets“, so Strube.

Die digitalen Bustickets sind bereits in einigen Klassen in Schönebeck und der Kreisstadt Bernburg im Test-Versuch. Perspektivisch sollen so auch Eintritte in Museen, Schwimmhallen oder anderen öffentlichen Einrichtungen bargeldlos bezahlt werden können.

Die neue Salzlandkarte soll künftig in die Läden des Kreises kommen. Dieser Teil soll in den nächsten Wochen umgesetzt werden – zunächst in Aschersleben und Staßfurt. Ab dem 9. November 2020 sollen die Karten im örtlichen Einzelhandel einsatzbereit sein. Vor allem Arbeitgeber und Arbeitnehmer könnten davon profitieren – die gesetzliche Gutscheinregelung macht‘s möglich. Bisher können Arbeitgeber ihren Angestellten einen steuerfreien Warengutschein über 44 Euro zukommen lassen.

Viele Unternehmen nehmen diese Chance, etwa in Form von Tankgutscheinen, wahr. Künftig, so der Wunsch der Organisatoren, könne dieser Betrag als Gutschein auf die Salzlandkarte geladen werden und kommt so dem örtlichen Einzelhandel zu Gute. Die Aufladung erfolgt dabei ganz einfach über ein Internetportal oder direkt bei den teilnehmenden Händlern.

Für die technische Umsetzung arbeiten Salzlandsparkasse und Kreisverwaltung mit einem kompetenten Partner zusammen: der Tonfunk-Gruppe. Ende September 2020 stellte René Grzega den Gewerbe- und Gildevereinen aus Staßfurt und Aschersleben das Projekt vor. Dabei können Händler ganz einfach das handelsübliche Lesegerät der Salzlandsparkasse benutzen.

„Das wird kostenlos nachgerüstet“, versprach Hans Michael Strube. Wer die technischen Voraussetzung noch nicht erfüllt, kann sie mit einem einfachen Android-Smartphone erfüllen. Der Smartphone-Hersteller Apple (iPhone) bietet derzeit allerdings keine technischen Lösungen an.

Die Tonfunkgruppe habe, so Grzega, zwar „mit der Salzlandkarte ein komplett neues Produkt“ entwickelt, bringt in Sachen clevere Bezahlmethoden aber Erfahrungen von Massenveranstaltungen mit. Die Gruppe entwickelte technische Lösungen für die Fußball-Bundesliga-Stadien in Leipzig, Gelsenkirchen und Berlin.