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Salzlandmuseum Auf dem Dachboden stöbern

Zur Museumsnacht hat der Förderverein des Salzlandmuseums nach Bad Salzelmen eingeladen.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 13.03.2017, 00:01

Bad Salzelmen l Ungewöhnlich, aber wahr. Der sechsjährige Schönebecker Tristan Rietz will unbedingt einmal das Salzlandmuseum besuchen. Am Freitagabend ist es endlich soweit. Papa Andreas hat rechtzeitig Feierabend, und im Museum steht zudem eine ganz besondere Aktion an. Denn die Mitglieder des Fördervereins des Salzlandmuseums haben zu ihrer traditionellen Museumsnacht eingeladen. Dabei kann die Einrichtung weit über die generellen Öffnungszeiten besucht werden und zudem bieten die Ehrenamtlichen ein buntes Programm. Also die passende Gelegenheit für Tristan - und auch die anderen Gäste.

Neben dem Standard des Museums - Schifffahrts-, Salz- und Ringheiligtumausstellung - gibt es einen Vortrag zum Thema der Reformation von Prof. Dr. Mathias Tullner aus Magdeburg. Für die Lachmuskeln haben zu späterer Stunde die Kabarettisten Sandy Gärtner und Lars Johansen Einiges zur allgemeinen Politik zu sagen, aber natürlich auch Lokalkolorit zu bieten. Zwischen den Programmpunkten bietet Museumsleiterin Petra Koch Führungen über den Dachboden. Hier kommt man normalerweise nicht so einfach hin. Gelagert werden oberhalb des Galeriesaals und des Flurs archäologische Funde und historische Dachziegel. „Da das Dach nicht gedämmt ist, lagern wir hier jene Dinge, die kein Problem haben mit Temperaturschwankungen“, erklärt Petra Koch. Das heißt im Umkehrschluss, dass Ölgemälde und ähnlich Anfälliges im Museumsdepot in Staßfurt ordnungsgemäß gelagert werden.

Uninteressant sind die wetterresistenten Funde aber nicht. Die Museumsleiterin kann die eine oder andere Anekdote erzählen. Außerdem können sich die Besucher direkt unterm Dach einen speziellen Gipsabguss ansehen - nämlich den von der Inschrift der Stundenglocke des ehemaligen Rathauses von Salze. Er stammt aus den 1960er Jahren und war lange Zeit im Museum ausgestellt. Jedoch ist er in die Jahre gekommen und fristet nun sein Dasein auf dem Dachboden. Für die Besucher ist der Anblick insofern spannend, als das sie so einen kleinen Eindruck vom historischen Uhrwerk bekommen. Dieses ist das neueste Projekt des Fördervereins. Demnach soll die Turmuhr künftig funktechnisch gesteuert werden, damit die Stunde wieder zur rechten Zeit schlägt. Dafür sammeln die Mitglieder des Fördervereins Spenden. Rund 5000 Euro wird die Erneuerung kosten. Mit dem Eintritt zur Museumsnacht geben die Besucher also ihren Teil zur Sanierung hinzu.

Vom Alten zum Neuen: Goldschmiedemeisterin Eva-Elisabeth Henning präsentiert erstmals ihre eigens für das Ringheiligtum Pömmelte kreierte Schmuckkollektion. Damit sorgt sie zur Museumsnacht für einen Hingucker.